Erster Teil: http://de.clearharmony.net/articles/200412/20914.html
Nach drei Monaten alleiniger Kultivierung, in denen ich keine Mitpraktizierenden treffen konnte, ging ich schließlich nach NY um an den Veranstaltungen teilzunehmen, die den Menschen über Falun Gong und seine Verfolgung berichteten. Ich war so froh, die gelben Falun Dafa-Shirts zu sehen, dass mir die Tränen kamen. Ich fühlte mich so stark, dass ich jedem, den ich sah, ein Flugblatt geben, unaufhörlich lächeln und sprach, bis mir die Kehle ausgetrocknet war. Beim zweiten und dritten Besuch in NY war ich schon sehr viel ruhiger.
Am dritten Tag geschah etwas Merkwürdiges. Während der letzten Stunde, bevor wir unsere Materialien einpackten, stand ich an der Straßenecke und verteilte Flugblätter. Da erschien plötzlich ein Vetter meines Vaters, den ich seit Jahren nicht gesehen hatte, vor mir. Ich lächelte im Herzen den Meister an, weil ich begriff: Erst vor kurzem hatte ich erfahren, dass dieser Vetter jeden Monat mit seiner Frau und Sohn nach China fuhr. Ich wollte ihn anrufen, aber ich hatte das immer vergessen. Wie sich herausstellte, war er gerade an diesem Tag nach NY gekommen, um in der folgenden Woche nach China zu reisen. Er war natürlich sehr erstaunt, mich zu sehen, da es für ihn ein großer Zufall war, dass wir uns in so einer geschäftigen Stadt treffen könnten. Mit freundlichem Lächeln sagte er, dass er all das Material lesen würde, das ich ihm vor dem Einsteigen ausgehändigt hätte, da es wohl schwierig sein dürfte, in China gute Dinge über Falun Gong zu lesen wenn er erstmal in China angekommen sein würde. Ich freute mich für ihn und wünschte ihm einen sicheren und erfreulichen Aufenthalt in China.
Neulich bemerkte ich, dass alle meine Missverständnisse über das Fa zum Vorschein kommen, wenn ich die Wahrheit aufkläre. Einmal machte ich das bei einer Chinesin, deren Gedanken schlimm vergiftet worden war durch all die Lügen in China. Wir sprachen etwa eine halbe Stunde lang wobei ich sehr ruhig und klar blieb. Als ich aber anfing, an ein Treffen zu denken, das ich nicht versäumen wollte, stellte sie mir eine Frage, die ich nicht beantworten konnte. Mein Egoismus war vom Bösen ausgenutzt worden, sodass ich ihre letzten Missverständnisse über Falun Gong nicht ausräumen konnte. Außerdem hätte ich ihre Frage sicher beantworten können, wenn ich ein besseres Verständnis über die Verfolgung gehabt hätte. – Ein anderes Beispiel: Meine Mutter ruft mich immer dann an, wenn ich gerade Mängel bei mir feststelle. Einmal ging das Telefon sehr lange und sie sagte mir, dass ich weniger Zeit mit Falun Dafa Praktizierenden verbringen sollte, lieber solle ich die Zeit mit den Schülern in der Schule verbringen. Ich bemerkte ihre Sorge um mich und verstand auch irgendwie, dass sie Recht hatte. Ich hatte in meinem Kopf den Wunsch unterdrückt, mich mit allen im Campus zu unterhalten, weil ich das Fa falsch verstanden hatte. Ich hatte vergessen, dass wir so weit wie möglich mit der gewöhnlichen Gesellschaft in Einklang leben sollen. Ich weiß, dass immer, wenn ich mich verbessern muss, schieben meine Eltern mein Versagen Falun Dafa in die Schuhe. Das betrübt mich sehr. Andererseits erinnert es mich daran, dass ich alles rechtschaffen tun muss, so dass sie erkennen können, dass Falun Dafa wirklich gut ist.
Selbst jetzt lerne ich noch so viel, wie man sich kultivieren soll und wie man die Wahrheit verbreiten sollte, da ich mein Verständnis von den Falun Dafa Lehren ständig vertiefe. Ich habe viele meiner anfänglichen Motive, weswegen ich Falun Dafa ausübe, über Bord geworfen, wie das gefühlsmäßige Verlangen nach meinem Freund, mein Interesse an der Philosophie und meinen Wunsch nach einem gesunden Körper und Ausgeglichenheit. Stattdessen bemerke ich die ganze Zeit über alle meine Mängel, wenn ich lese und Erfahrungen mit Mitpraktizierenden austausche. Manchmal ist es schwierig genug, sich Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht anzugleichen. Ich denke aber immer daran, dass das vorbeigeht, wenn ich in mir selbst nach Fehlern suche, rechte Gedanken aussende und das Fa lerne.
Wenn ich früh aufwache, um mit ruhigem Herzen das Fa zu lesen, bevor der Unterricht losgeht, scheinen mir die Menschen von überall her zu kommen, um die Wahrheit über Falun Gong zu erfahren. Wenn ich mit rechten Gedanken zur Schule gehe, sehe ich, dass viele Chinesen und westliche Schüler mein Falun Gong Abzeichen ansehen und mich mit ihren Blicken mustern, um zu erfahren, was für ein Mensch ich bin. Wenn ich hingegen im Herzen nicht daran denke, lebende Wesen zu retten, dann fragt mich kein Mensch nach dem Abzeichen, das ich trage und kaum einer sieht zu mir hin. Wenn ich mich ins Fa vertiefe, wird es ganz natürlich, Menschen zu retten. Wenn ich hingegen kämpfe, um einen rechten Weg zu gehen, kann ich meine Aufgabe als Falun Dafa Praktizierende nicht wirklich erfüllen. Immer wenn ich eine falsche Anschauung aufgebe, merke ich, dass der Meister geduldig auf meine Erkenntnis gewartet hat, sodass ich das machen kann, was von mir erwartet wird.
Wenn meine Erfahrungen euch irgendwie geholfen haben, hoffe ich, dass ihr eure Erfahrungen auch mitteilen werdet, denn das ist eine Art, das Fa unter Praktizierenden zu bestätigen. Für mich war das außerdem ein guter Weg, auf meine Schwächen zu kommen. Als neuer Praktizierender haben mir die Erfahrungen der anderen geholfen, meine Mängel zu erkennen, wenn ich große Prüfungen zu bestehen hatte. Ich weiß sehr wohl, dass ich noch viel aufzuholen habe, bei dem Herannahen der Fa Berichtigung. Lasst uns weiterhin erhöhen, indem wir einander helfen, die drei Dinge (Fa Lernen, Aufrichtige Gedanken aussenden, die Wahrheit erklären) gut zu machen, die der Meister von uns erwartet. Ich bedanke mich bei euch für eure Nachsicht mit meinem niedrigen Verständnis, das nur mein Verständnis auf meiner jetzigen Ebene.
Danke, Meister! Dank an Euch, Mitpraktizierende! Lasst uns diese Augenblicke des Zusammenseins schätzen und nie Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht vergessen. Danke.
