Während des Chinesischen Neujahrfestes leben die Vergewaltigungsopfer aus der Provinz Hebei im Exil, um gesetzwidriger Festnahme und Mord zu entgehen

Es ist Neujahrsfest in China und über Peking hat sich ein dichter Nebel gesenkt. Am 2. Januar 2006 saß ich allein vor dem Fenster und las die neuesten Nachrichten über Liu Jizhi und Han Yuzhi, die Vergewaltigungsopfer aus der Provinz Hebei. Ich erfuhr, dass ihnen, nachdem sie dieses Verbrechen erduldet hatten, keine Gerechtigkeit widerfuhr und sie noch nicht einmal nach Hause zurückkehren konnten, da die KPC und ihre Speichellecker überall nach ihnen suchen. Andere Praktizierende, die ihnen helfen wollten, wurden festgenommen.

Trauer überkam mich. Ich dachte: „Wie können diese unschuldigen Landfrauen so eine Pein nur ertragen, durch die sie körperlichen Schaden erlitten, einem ungeheuren geistigen Druck ausgesetzt waren sowie ein entsetzliches seelisches Trauma erlebten, das sie möglicherweise nie wieder verlassen wird? Und darüber hinaus: Wie werden sie dem möglichen Druck seitens der KPC standhalten, weil sie deren Verbrechen aufdeckten?“

Han Yuzhis Mann stellte der polizeilichen Untersuchungsabteilung ein Betttuch und die Unterhosen, die Han Xuezhi bei ihrer Vergewaltigung trug, als Beweisstücke zur Verfügung. Gleich danach luden Beamte verschiedener Ebenen der Stadtverwaltung von Dongchenfang Han Yuzhis Mann zu einem Abendessen ein. Bei diesem boten sie dem zu Tode erschrockenen und gequälten Bauern Schweigegeld an und nötigten ihn, auf Gerechtigkeit zu verzichten. Sie wollten das Paar dazu zwingen, ihre Würde und ihre Rechte als Chinesen aufzugeben.

Der Polizist He Xuajian, der die Vergewaltigung begangen hatte, wurde festgenommen. Es wurde berichtet, dass er einmal im Fernsehen gezeigt wurde. Dabei trug er Gefängniskleidung und sein Kopf war kahl rasiert. Wie dem auch sei, einige Tage später setzte das kommunistische Regime, das vorgibt „den Menschen zu dienen“, 100.000 Yuan (10.000 Euro) als Belohnung für die Ergreifung der Opfer und Zeugen des Verbrechens aus. Seitdem fahnden überall Polizisten nach ihnen.

Das Dorf Xizhuan der Stadt Dongchengfang ist nun von Terror überschattet: Polizeiwagen rasen Tag und Nacht durch das Dorf; nach 19 Uhr versammelt Yang Shun, der Parteisekretär der Division, alle Dorf- und Parteibeamten und instruiert diese, den Familien der Opfer zu folgen, sie zu untersuchen und zu belästigen. Sie fanden eine Liste von Falun Gong-Praktizierenden von vor 1999 und befahlen KPC-Mitgliedern und anderen Personen, diese ehemaligen Praktizierenden zu beobachten, denen es nicht mehr erlaubt ist, die Stadt ohne vorherige Erlaubnis der Behörden zu verlassen.

Die KPC-Mitglieder wurden außerdem dazu abkommandiert, einen 80-jährigen Mann zu beobachten, der halb gelähmt und stumm ist und wurden in Gruppen aufgeteilt, die sich darin abwechselten, die Familien der Opfer alle paar Stunden zu belästigen. Durch diese Aktionen sind die Familien in höchstem Maße furchtsam und nervös. Die Regierung durchsuchte ihre Häuser und überwacht die Handys der Opfer, ihrer Verwandten und Freunde. Ihre Häuser werden ständig beschattet. Die Regierung entsendete viele Sicherheitsbeamte, um an Hauptkreuzungen, die in das Dorf führen, Außenstehende und Reporter abzuhalten, das Dorf zu betreten.

Ein Polizist vergewaltigte zwei Frauen am helllichten Tage, aber die Opfer und ihre Familien dürfen nicht offen über diese Misshandlung im Zuge der Verfolgung von Falun Gong sprechen. Manchmal sagen selbst jene KPC-Mitglieder, die nachts die Häuser der Opfer observieren: „Das ist zu viel! Was ist denn das für eine Regierung?“

In der Vergangenheit wurde eine Spezialeinheit gegründet, die von der Polizei aus Boading geleitet wird. Diese Gruppe wird unverzüglich bei „wichtigen Fällen“ eingesetzt, was in diesem Fall bedeutete, Falun Gong-Praktizierende in Peking und Zhouzhou festzunehmen. Sie verhörten und folterten die Praktizierenden, um den Aufenthaltsort der beiden Opfer zu erfahren. Die wirkliche Absicht der Einheit ist es jedoch, zu vermeiden, dass die Öffentlichkeit die Wahrheit erfährt.

Für einen vernünftigen Menschen ist es schwierig, die üblen und stupiden Taten der KPC zu begreifen. Weshalb fing sie die grausame Verfolgung von Menschen an, die Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht folgen? Wenn sie darauf bedacht ist, ihren Ruf zu erhalten, wieso rächt sie sich öffentlich an denjenigen, die ihre Verbrechen bekannt machen? Sogar jetzt, da sie ihrer Auflösung entgegengeht, missbraucht das Regime unverholen seine Macht und zwingt die Menschen, ihr Gewissen zu vergewaltigen.

Während die Nacht still wird und der Nebel sich verdichtet, höre ich in der Nähe Feuerwerkskörper hochgehen.

Ich weiß, dass Liu Jizhi, Han Yuzhi und viele andere Falun Gong-Praktizierende in China niemals ein friedliches Neujahrsfest genießen konnten, seit die bösartige Partei 1999 die brutale Verfolgung von Falun Gong in Gang setzte. Sie sind im Exil und fürchten um ihr Leben. Liu Jizhi sagte: „Die KPC bestraft nicht etwa die Übeltäter, sie will um jeden Preis, dass ich stillschweige, um der Verurteilung durch alle gerechten Menschen in der Welt zu entgehen. Erst wenn der Ruf von Falun Gong wieder hergestellt sein wird, kann ich nach Hause zurückkehren.“

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv