Appell einer Mutter, die Ehemann und Schwiegervater durch die Verfolgung verloren hat

Hallo alle,

mein Name ist Zhizhen Dai. Ich komme aus Sydney, Australien. Ich flog über 25 Stunden zusammen mit meiner 23 Monate alten Tochter nach Genf. Der Grund unseres Kommens ist einfach. Wir wollen an alle gutherzigen Menschen in der Welt appellieren – bitte helfen Sie uns, diese sinnlose und unmenschliche Verfolgung, das Foltern und Morden zu stoppen. Mein Herz ist durch diese Tragödie zerbrochen; deshalb möchte ich keine weitere Mutter oder ein weiteres kleines Kind sehen, das diejenigen verliert, die es liebt.

Während der letzten 8 Monate verlor ich zwei Familienmitglieder, meinen Ehemann, Chengyong Chen, und meinen Schwiegervater. Mein Mann wurde zu Tode gefoltert, einfach deshalb, weil er den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht folgte.

Jiang Zemins Verfolgung von Falun Gong begann im Juli 1999. So wie Tausende anderer Falun Dafa Praktizierender in China ging mein Mann seitdem dreimal nach Peking, um friedlich an die Regierung zu appellieren. Er appellierte, weil er aus eigener Erfahrung wusste, dass Falun Gong nützlich ist und dass die Regierung unrechtmäßigerweise Falun Gong beschuldigt hatte. Mein Mann und andere wählten dieses Mittel, um ihre Besorgnis der Regierung gegenüber auszudrücken, denn die chinesische Verfassung gesteht jedem chinesischen Bürger das Recht zu einem solchen Appell zu. Mein Mann war lediglich ein verantwortungsvoller Staatsbürger. Er tat nichts weiter als seine verfassungsmäßigen Rechte wahrzunehmen. Als er die Autoritäten darauf aufmerksam machte, dass die Verfolgung von Falun Gong die chinesische Verfassung verletzt und dass sich die Verfolgung schädlich auf die moralischen Werte der Gesellschaft auswirkt sowie die soziale Stabilität gefährdet, war er wahrhaftig und barmherzig. Er wusste, dass die Verbrechen gegen Falun Gong Praktizierende schließlich ans Licht gebracht und der Gerechtigkeit zugeführt würden. Er hoffte, dass das Wachrütteln der Regierung Menschen davon abhalten würde, noch mehr Übeltaten zu begehen.

Mehr als zwei Jahre lang waren mein Mann, mein Schwiegervater und meine Schwägerin aller Arten von Verfolgung und Terror unterworfen – von der Polizei heimgesucht, von der Firma, für die sie arbeiteten und von ihren Gemeindeführern. Bei der Zusammenarbeit mit ihnen haben die Autoritäten

· ständig meinen Mann am Arbeitsplatz bedroht und ihn schließlich entlassen
· gedroht, uns unsere Wohnung wegzunehmen, die uns gehört
· meinen Mann gezwungen, täglich über jede Tätigkeit Bericht zu erstatten
· unser Telefon in unserem Haus abgehört
· den Personalausweis meines Mannes beschlagnahmt. In China ist das Reisen ohne Identifikation „illegal“
· versucht, ihn zum Widerruf seines Glaubens zu drängen. Als er sich weigerte, verhaftete die Polizei ihn 15 Tage lang ohne irgendwelche legale Vorgehensweisen und verurteilte ihn zur Zahlung von 5000 Yuan, was einem Gehalt von 5 Monaten entspricht.
· und sie kamen zu uns nach Hause, um alle Falun Gong Bücher zu beschlagnahmen

Im Juli 2000 wurde er wieder einmal illegal aus unserem Heim verhaftet und zwecks Gehirnwäsche zu einem unbekannten Ort gebracht. Wir kannten seine näheren Umstände lange Zeit nicht, trotzdem befahl uns die Polizei, eine sogenannte Geldstrafe von 2000 Yuan zu zahlen. Nach seiner Entlassung drohten sie meinem Mann, ihn zu einer anderen Gehirnwäsche-Klasse zu schicken. Sie sagten mir, dass sie ihn in ein Arbeitslager schicken würden, wenn er seinem Glauben nicht abschwören würde.

Da wir wussten, dass er früher oder später wieder verhaftet werden würde, zog es mein Mann vor, unser Heim zu verlassen, um seiner unvermeidbaren Gefangennahme zu entgehen. Am 31. Dezember 2000 appellierte er in Peking. Er wurde festgenommen und in das Yanqing Gefangenenlager gebracht, wo er schwer gefoltert wurde. Er wurde aus der Haftanstalt entlassen, weil sie befürchteten, dass er dort sterben würde. Es schockierte uns alle, weil er vorher so ein starker und gesunder Mann gewesen war. Was er durchgemacht hat, wird für immer ein Geheimnis bleiben, weil er unsere kleine Tochter und mich nicht durch die Offenbarung der grauenhaften Einzelheiten seiner Inhaftierung verletzten wollte.

Am 10. Januar 2001 ging mein Mann aus, um die Telefonrechnung im örtlichen Postamt zu bezahlen und kehrte nie wieder zurück. Die Autoritäten hatten ihn entführt. Niemand wollte irgendetwas über seinen Aufenthalt zugeben.

Ich werde niemals den Tag vergessen, es war im Juli 2001, als ich in der Zeitung las, dass mein Mann tot war. Ich war total geschockt! Der Polizei war es völlig egal, unsere Familie erst einige Tage später zu informieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich sein Körper bereits zersetzt. Ich konnte nicht glauben, was ich da las. Ich zitterte und schwankte. Er war ein gesunder, junger Mann, nur 34 Jahre alt. Mein Herz war in Agonie. Ich war schrecklich verletzt. Ich weiß nicht, wie ich diese Tragödie meiner Tochter erklären soll. Mein Herz schmerzt bei dem Gedanken, dass sie eines Tages herausfinden wird, dass sie nicht wie alle anderen Kinder einen Vater hat.

So erschreckend diese Geschichte ist, der Terror machte hier nicht halt. Einen Monat später wurde meine Schwägerin verhaftet und zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Mein Schwiegervater konnte die Belastung dieser tragischen Ereignisse nicht länger ertragen. Er starb aus Kummer. Eine Familie, die einmal voller Glück und Lachen gewesen war, war vernichtet. Erst vor zwei Wochen wurde mir die Asche meines Mannes aus China durch die australische Regierung gebracht, 8 Monate nach seinem Tod.

Vor Wochen erreichte uns die Nachricht aus China, dass Jiang Zemin der Polizei befohlen hatte, Falun Gong Praktizierende ohne Gnade zu töten. Die Polizei wurde angewiesen, Falun Gong Praktizierende auf der Stelle zu erschießen, wenn sie beim Verteilen und Anschlagen von Flugblättern angetroffen würden, die die Wahrheit über die Verfolgung klarstellen. Ich kann nicht länger warten, darüber öffentlich zu sprechen. Es schmerzt mich sehr, wenn ich mich an die Einzelheiten dieser Tragödie erinnere und sie Euch hier mitteile. Noch schlimmer ist, dass meine Schwägerin jedes Mal, wenn ich rede, noch mehr Folter in China erleiden könnte. Jedoch muss ich reden!

Wenn diejenigen von uns, die in der freien Welt leben, nichts dazu sagen oder nichts tun, um dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu stoppen, wer wird dann sprechen?

Falun Gong Praktizierenden und ihren Familien werden die grundlegendsten Menschenrechte in China verweigert. Sie leiden an zunehmender körperlicher und mentaler Folter, an dem Terror und dem Schmerz beim Verlust von geliebten Menschen.

Die chinesische Regierung ignoriert die inneren und internationalen Gesetze, wenn sie Falun Gong Praktizierende verfolgt. Niemand ist in China in der Lage, für sie zu sprechen. Deshalb appelliere ich an alle gutherzigen Menschen in der Welt: Bitte helfen Sie ihnen. Bitte helfen Sie, die Verfolgung von Falun Gong zu beenden!

Vielen Dank fürs Zuhören!

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