Chinas neue Tyrannei – Edward McMillan-Scott, einer der Vizepräsidenten des Europäischen Parlamentes, schreibt über den Organraub der KPC

Derzeit ist Fußballweltmeisterschaft in Deutschland und Peking bereitet sich auf seine Gastgeberrolle für die Welt zu den Olympischen Spielen 2008 vor. Allerdings, wenn wahr ist, was mir dort vor kurzem von ehemaligen Gefangenen gesagt wurde, muss die zivilisierte Welt China meiden.

In einem schmuddeligen Hotelzimmer mit zugezogenen Vorhängen erzählten mir die Männer, die ich traf, von der brutalen Verfolgung ihrer spirituellen Bewegung und noch schlimmer, dem Verkauf lebender, zu bestellender Organe.

Zusammen mit meinem Dolmetscher wurden die Männer schnell festgenommen, eingesperrt und wegen des „Verbrechens“, mich getroffen zu haben, verhört. Ein Praktizierender wird immer noch vermisst. Es wird befürchtet, dass er gefoltert wird.

Einige Tage vor dem Jahrestag des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens – dem 4. Juni 1989 – besuchte ich Peking, um eine grauenerregende neue Entwicklung auszumachen: Berichte über „Organraub“.

Die Organe von Gefangenen werden buchstäblich vermarktet mit einer Wartezeit für ein Transplantat von mittlerweile oft nur wenigen Tagen. Fast 400 Krankenhäuser in China teilen sich den blühenden Handel von Transplantaten und werben auf ihren Webseiten für neue Nieren für $60.000. Die Verwaltung sagt auf Anfragen: „Ja, es wird von Falun Gong sein, sodass es sauber sein wird.“

Als Gründer der Demokratie- und Menschenrechtsinitiative der EU wollte ich herausfinden, warum das kommunistische Regime, das seit 1949 das größte Land der Welt dominiert, jetzt zu Völkermord abgestiegen ist.

1992 hatte Falun Gong – eine neue buddhistische Tai Chi ähnliche Bewegung – begonnen, über China hinwegzufegen. Als ich 1996 Peking zum ersten Mal besuchte, war jeder freie Platz mit Menschen gefüllt, die langsame Übungen und Meditation machten. Bis 1999 waren es etwa 100 Millionen Anhänger.
Wegen ihrer Selbstdisziplin und ihres gesunden Ansatzes – Praktizierende rauchen nicht, trinken keinen Alkohol und haben einen strengen moralischen Verhaltenskodex – wurde es von den Behörden befürwortet.
Dann begann das Regime 1999 aus Angst, dass sich Falun Gong zu einer organisierten Macht entwickeln könnte, es niederzuschlagen mithilfe des berüchtigten „Büro 6-10“, benannt nach dessen Gründungsdatum.
Ich habe gehört, dass Praktizierende streng behandelt werden und andere Gefangene zur Verfolgung ermutigt werden, aber es waren Berichte von Organentnahmen an lebenden Praktizierenden – einer grauenvollen Belohnung für ihren gesunden Lebensstil –, die mich nach China führten.
Auf dem Hotelbett vor mir saßen Niu Jinping, 52, und seine zweijährige Tochter. Niu hatte zwei Jahre im Gefängnis für das Praktizieren von Falun Gong gesessen und seine Frau war immer noch im Gefängnis. Das letzte Mal, als er sie im Januar sah, war ihr ganzer Körper von den wiederholten Schlägen verletzt gewesen, die sie erlitten hatte durch Folterer, als sie Falun Gong zu denunzieren versuchten. Sie ist jetzt taub.

Niu war verzweifelt: Die Schläge, die seine Frau erlitten hatte, dauerten manchmal 20 Stunden an. Er erzählte mir, dass in seinem Gefängnis 30 Falun Gong-Praktizierende infolge der Prügel gestorben seien. Als die Niederschlagung [von Falun Gong] begann, verlor Niu seine Arbeitsgenehmigung und musste sein Haus verkaufen, um zu überleben. Er verdient im Monat ungefähr $90, indem er die Autos von Chinas neuen Reichen bewacht. Gab es irgend etwas an Falun Gong, das für das Regime aufrührerisch oder gefährlich war? "Nein", sagte Niu.

Falun Gong ist keine Organisation mit Mitgliedschaft und nimmt keine Gebühren. Als Antwort auf das scharfe Vorgehen begannen die Praktizierenden eine friedliche „Wahrheitskampagne“ gegen das Regime, das bisher mehr als 10 Millionen Austritte aus der Kommunistischen Partei und dessen Organisationen ausgelöst hat.

Freiwillige bringen die Zeitung "Epoch Times" heraus und betreiben einen Fernseh- und einen Radiosender. Es war eine Reporterin der "Epoch Times", die vor kurzem Zurufe an Hu Jintao auf dem Rasen vor dem Weißen Hauses richtete.

Laut Aussage vieler Diplomaten, Journalisten und anderer Beobachter, die ich traf, wird nicht nur Falun Gong, sondern auch andere Buddhisten – insbesondere Tibetaner –, Christen und Moslems verfolgt.
Und doch bringt Chinas gewaltiger ökonomischer Aufschwung trauriger Weise dieselben Diplomaten und Besucher dazu, ein offizielles blindes Auge für die hunderttausenden „Verwaltungsfestnahmen“ zu haben.
Ein Mann, der sich offen ausgesprochen hat, ist der Menschenrechtsbefürworter Gao Zhisheng. Seine Kanzlei in Peking nahm die Fälle von verzweifelten Leuten auf, bis ihn die Behörden im Februar unter Hausarrest stellte: Er hatte Niu Jinping beraten.

Gao, ein Christ, sagte mir, dass ich in sieben Jahren der einzige Politiker sei, der ehemalige Falun Gong-Gefangene in China getroffen hätte und westliche Diplomaten kritisiere, auf der anderen Seite der Straße vorbeizugehen.

Der andere ehemalige Häftling, den ich interviewte, war Cao Dong, 36, der mit sieben Protestierenden auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Gefängnis gewesen war und mir dieselbe Geschichte erzählte. Unter Tränen erzählte er mir, dass er den Leichnam seines Freundes – einem Falun Gong-Praktizierenden – mit Löchern im Leib gesehen hätte, wo Organe entfernt worden wären.

Ich habe gerade gehört, dass die Geheimpolizei seinen Wohnungsschlüssel genommen und seine Computer-Ausstattung und private Dokumente mitgenommen hätte. Sein Mitbewohner wurde bereits fünf Tage lang verhört: Er hält sich jetzt versteckt, während Cao Dong seit dem Interview vermisst wird.
Ich habe ein dringendes Treffen mit dem chinesischen Botschafter der EU gefordert. Wenn die Leute in Peking denken, dass dies die Art ist, sich auf die Olympischen Spiele vorzubereiten, liegen sie falsch.

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