Deutschland: Falun Gong im Dresdner Zwinger

Ohne Anzeige, ohne Ankündigungen irgendwelcher Art, sozusagen aus dem Stehgreif, traf sich der europäische Falun Gong Chor zu einer Vorstellung im Zwinger von Dresden.

Es war ein sehr heißer Tag, der 22. Juli 2006. Die vielen, vielen Besucher zum 800. Geburtstag der Stadt suchten am liebsten den Schatten auf. Die aufgestellte Bühne sowie der Zuschauerraum im östlichen Flügel des Zwingers, lagen in der prallen Sonne. Ein schmaler Schattenstreifen vor den barocken Bauten war besetzt, der Zuschauerraum nur recht spärlich.

Unser Europäischer Falun Gong Chor erschien und stellte sich in die Sonne, zog sich dann aber in den Schatten des Treppengewölbes vor dem östlichen Ausgang zurück. Ich dachte: Na, ob man ihn überhaupt noch hören wird von dort aus? Die Sorge erwies sich als unbegründet: Der Ton, der sonst vielleicht weit in die Luft verstreut worden wäre, kam gebündelt, voll und mit ungeminderter Kraft und Schönheit aus dem Gewölbebogen heraus.

Aus der Platzmitte kam eine Hüfttrommlertruppe von 8 kleinen Trommlern und einem sehr langen Tambourmajor mit Becken heran. Sie riefen „Falun Dafa Hao!“ während ihrer Bewegungen. Um mich herum fragte man: „Was sind das denn für Leute?“ Da habe ich ihnen erzählt, was Falun Gong ist und wie es in China so hart verfolgt wird.
Inzwischen kamen die leuchtend gelb gekleideten Chinesinnen und gaben liebenswürdig und unaufdringlich Flugblätter an die Menschen aus.

Nach den Trommlern erschienen, quasi aus dem ´Nichts`, die sechs Tänzerinnen und führten den Lotosblütentanz sowie den Schirmtanz vor. „Wie ruhig und natürlich das alles zugeht,“ sagte eine Frau neben mir,“ ganz ohne Hetze, ohne Drängelei und Aufruhr – und dabei ist das alles so schön! Kaum zu glauben!“

Weil das Ganze ohne Plakate und eher improvisiert vonstatten ging, trat unser Manyan auf die Bühne und sprach ohne Mikrofon zu den Menschen, um ihnen zu erzählen, was Falun Gong ist. „Oh, das ist ja genau das, was Sie uns erzählt haben,“ sagte eine Frau. Es war also von weit her und ohne Mikrofon gesprochen und doch verstanden worden. Gut!

Ich hütete das vier Monate alte Baby einer Mitpraktizierenden. Eine Frau war interessiert. Ich sagte, dass die Mutter im Chor singt. „Ah! Ihre Schwiegertochter!“ „Nein, sie ist aus Wien gekommen, ich aus Hamburg, wir haben uns hier kennen gelernt.“ „Und dann gibt sie so ein kleines Kind an einen fremden Menschen?“ Ich sagte „Nein, wir sind uns nicht fremd, wir sind beide Falun Gong-Praktizierende und leben nach den Grundsätzen ´Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht´. Dann ist man sich nicht fremd.“ Sie konnte es kaum fassen, dann sagte sie: „Also, ehrlich gesagt, Ihnen würde ich mein Kind auch anvertrauen.“ So erkennt man die Kraft des Dafa auch in derlei Kleinigkeiten, auch wenn man es selbst weder will, noch weiß. (Siehe Zhuan Falun!)

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