47-jähriger Lehrer starb infolge grausamer Folter (Kreis Yilan, Provinz Heilongjiang)

Am 3. Juli 2006 starb der Falun Gong-Praktizierende Sun Peichen aus dem Kreis Yilan, Provinz Heilongjiang, infolge der Verfolgung. Der 47-jährige Lehrer aus der Yinglan-Schule wurde wegen seines Glaubens an Falun Gong seit Jahren wiederholt verfolgt. Im Changlinzi-Arbeitslager wurde er von Wachen auf brutale Weise gefoltert, bis er dem Tode nahe war. Damit er nicht im Lager stirbt, ließ man ihn am 7. Juni 2006 frei. Kaum 20 Tage später verstarb er.

Bereits im Juli 1999, kurze Zeit nach dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong durch die KP Chinas, wurde Sun Peichen für 15 Tage eingesperrt, weil er nicht auf Falun Gong verzichten wollte. Im Januar 2000 folgte darauf eine 100 Tage andauernde Inhaftierung. In beiden Fällen erfolgte die Strafe unrechtmäßig.

Am 21. Mai 2001 wurde Sun Peichen am Arbeitsplatz von der Polizei entführt und anschließend für ein Jahr zur „Umerziehung durch Arbeit“ gebracht. In dem berüchtigten Changlinzi-Arbeitslager in der Provinzhauptstadt Harbin musste er in einer äußerst feuchten Zelle ausharren, was dazu führte, dass er am ganzen Körper Krätze bekam. Wegen der körperlichen Schwäche konnte er nach einiger Zeit nicht mehr stehen und für sich sorgen. Als er mit einem Hungerstreik gegen die Misshandlungen protestierte, wurde er von den Wachen brutal zwangsernährt. Des weiteren war er wiederholter Folter ausgesetzt.

Am 25. Mai 2004 wurde Sun Peichen erneut festgenommen. Auf dem Weg zur Polizeibehörde, sowie anschließend, als er zum Untersuchungsgefängnis gebracht wurde, bekam er von dem Polizist Qiao Lijun immer wieder Prügel. Qiao drang sogar später im betrunkenen Zustand dreimal in die Zelle ein, in der Sun Peichen eingesperrt worden war und schlug wie wahnsinnig auf diesen ein. Infolgedessen wurde Sun Peichen am Gesicht, an der Brust und am Bauch schwer verletzt und fiel mehrere Male in Ohnmacht.

In der Folgezeit wurde Sun Peichen zum zweiten Mal ins Changlinzi-Arbeitslager gebracht, diesmal für drei Jahre, obwohl er 18 Tage lang nichts gegessen und getrunken hatte und sich in Lebensgefahr befand. Die Yinglan-Schule kündigte ihm zu der gleichen Zeit seine Arbeit.

Die Wachen des Arbeitslagers folterten ihn auf äußerst grausame Weise. Der Polizist Zhao Shuang setzte drei bösartige Foltermethoden ein. Die eine ist das sog. „schieben“. Er setzte sich auf den Rücken des Opfers und schob die Arme des Opfers, wie beim Rudern so stark nach vorne und nach hinten, bis die Knochen knackten und es nicht mehr ging. Eine andere Methode ist das sog. „spalten“, das heißt, die Beine so weit auseinander zu spreizen, bis es nicht mehr weiter geht. Wenn dies die Verfolger nicht zufrieden stellt, wenden sie noch schmerzhaftere und groteskere Methoden an.

Eines Tages im April 2005 riefen Sun Peichen und drei andere im Changlinzi-Arbeitslager eingesperrte Falun Gong-Praktizierende im Speisesaal laut „Falun Dafa ist gut“. Im Anschluss daran brachten die Wachen Sun Peichen in einen Raum und zwangen ihn, sich nackt auszuziehen. Der Polizist Zhao Shuang nahm eine Plastiktüte als Handschuh, nahm sodann das Geschlechtsorgan von Sun Peichen in seine Hand und zog und knetete es heftig. Danach setzte er sich auf Suns Rücken und quälte ihn durch das „schieben“, während eine andere Wache Sun Peichen Stromschläge zufügte. Nach einer Pause versetzten die beiden Schläger Sun Peichen weiterhin Stromschläge an sensiblen Körperstellen, einschließlich des Geschlechtsorgans. Danach folgten wieder „schieben“ und „falten“. Zum Schluss zwangen die Folterer Sun Peichen, nackt zu der Arbeitshalle zu gehen, wo die Häftlinge arbeiteten. Dort sollte er über seinen „Fehler“ reflektieren. Ein anderer Falun Gong-Praktizierender Song Guohua konnte diese Grausamkeit nicht mit ansehen und wollte protestieren, sofort wurde er weggeschleppt und auf die gleiche Art und Weise gefoltert. Man zog ihn aus und versetzte ihm Stromschläge. Beim „schieben“ und „falten“ wurden seine Beine verletzt.

Am 12. April wurde Sun Peichen erneut von den gleichen Polizisten gefoltert. Neben Stromschlägen am nackten Körper, drückten die skrupellosen, gesetzlosen Schläger ihn fest auf den Boden und hackten mit dem Ellbogen, zeitweise auch mit dem Schuhabsatz, auf seine Brust und seinen Rücken. Wieder wurde „geschoben“ und „gespaltet“. Im weiteren kniffen die Polizisten Suns Sehnen und kneteten sein Geschlechtsorgan. Der bösartige Zhao Shuang stülpte noch eine Plastiktüte über Suns Geschlechtsorgan und zog es so kräftig nach oben, als ob er dessen ganzen Körper hoch heben wollte.

Neben dem Foltern wurde Sun Peichen, wie alle anderen Falun Gong-Praktizierenden auch, übermäßiger Sklavenarbeit ausgesetzt. Täglich konnte er lediglich 2-3 Stunden schlafen. Morgens um 5 Uhr sollte er schon aufstehen und mit der Arbeit anfangen, der „Feierabend“ war um ca. 21 oder 22 Uhr, das war noch früh. Mitunter wurde bis nachts 23, 24 Uhr oder sogar bis zum nächsten Tag gearbeitet. Die Wachen schlugen und beschimpften ihn willkürlich, sobald ihnen etwas nicht gefiel. Als Strafe wurde er mit Stromschlägen gequält oder auf einen Eisenstuhl gesetzt und gefoltert. Nach dem Wortlaut von Zhao Shuang: „Solange sie (die Falun Gong-Praktizierenden) nicht zu Tode geschlagen sind, ist alles erlaubt; auch wenn sie zu Tode geschlagen wurden, brauchen wir nur ein Formular auszufüllen und den Fall als „normalen Tod“ anzugeben. Das Arbeitslager hat sowieso die Zahl für "erlaubte" Todesfälle festgesetzt.“

Diese extrem brutale Folter schadete Sun Peichens Gesundheit in großem Maße. Seine Zähne waren alle locker geworden und er hatte starke Schmerzen in der Brust, sodass er nur sehr schwer atmen konnte. Nach zwei Jahren Inhaftierung war seine Gestalt völlig deformiert und er bestand nur noch aus Haut und Knochen. Er konnte nicht mehr aufstehen und war dem Tode nahe. Nur damit er nicht im Arbeitslager stirbt, ließ ihn das Arbeitslager am 7. Juni 2006 nach Hause bringen. Nach ca. 20 Tagen starb er an den Folgen der Verfolgung.

Telefonnummern des Changlinzi-Arbeitslagers:

Direktor, Shi Yingbai: 0086-451-82037077 (Büro), 82737856 (privat)
Vize-Direktor, Shi Changjing: 82037079 (Büro)
1. Brigade: 82037101 
2. Brigade: 82037102 
3. Brigade: 82037103
4. Brigade: 82037104
5. Brigade (für die „strenge Erziehung“ von eingesperrten Falun Gong-Praktizierenden zuständig): 82037105

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