Deutschland: Die Rede der IGFM beim Fackellauf in Düsseldorf

27.10.2007
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich danke Ihnen für Ihr Kommen und Ihre Unterstützung. Erlauben Sie mir, Sie im Namen der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte hier in Düsseldorf recht herzlich zu begrüßen.
Nach Berlin und München ist Düsseldorf nun die dritte Station des "Internationalen Fackellaufs für Menschenrechte" in Deutschland, an dem die IGFM neben der CIPFG als Co-Veranstalter teilnimmt.

Seit Jahren unterstützen wir weltweit die Forderungen der Falun Gong-Praktizierenden, um diese brutale Verfolgung von friedlichen Menschen in China zu beenden – und seien Sie versichert meine Damen und Herren, wir werden diesen Menschen auch in Zukunft bis zum Ende der Verfolgung beistehen.

Wir sind heute hier zusammengekommen, um nochmals an alle deutschen Politiker, Sportfunktionäre und an die Aktiven des Spitzensports zu appellieren sich dafür einzusetzen, damit im nächsten Jahr in Peking keine „Games of Shame“ also keine Olympischen Spiele der Schande stattfinden werden. Olympische Spiele und Verbrechen gegen die Menschlichkeit dürfen unmöglich gleichzeitig stattfinden, dies würde das Ende der Olympischen Idee bedeuten.

An die Mitglieder des IOC sowie an Sportler und Sportfunktionäre, möchte ich die etwas heikle Frage stellen: Hätten Sie aus heutiger Sichtweise an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin teilgenommen? Die meisten werden diese Frage sicherlich mit einem klaren „Nein“ beantworten. Dennoch gab man der VR China den Zuschlag, als es um die Bewerbung für die Olympischen Spiele 2008 ging, obwohl man genau wusste, dass in der VR China massivste Menschenrechtsverletzungen geschehen. Sämtliche Versprechen seitens der chinesischen Regierung, dass sich durch die Ausrichtung der Spiele in Peking auch die Menschenrechtslage verbessern würde, sind nicht im Geringsten erfüllt worden. Im Gegenteil, China ist nicht nur Weltmeister im Herstellen und Anbieten von Dopingmitteln, sondern immer noch Weltmeister im Foltern und im Vollstrecken von Todesurteilen und unterstützt solche Schurkenstaaten wie Nordkorea, Burma und den Sudan. Die KP Chinas verfolgt im eigenen Land alle demokratischen Kräfte, Oppositionelle, Menschenrechtsanwälte, regimekritische Journalisten, Tibeter, romtreue Christen, muslimische Uiguren und last but not least, friedliche Falun Gong-Praktizierende.

Laut Manfred Nowak, dem UN Sonderberichterstatter über Folter, betreffen 66% aller in China durchgeführten Folterungen Falun Gong-Praktizierende – doch damit nicht genug, meine Damen und Herren.

Der von den beiden Kanadiern Kilgour und Matas veröffentlichte Untersuchungsbericht mit dem Titel „Blutige Ernte“ dokumentiert auf erschütternde Art und Weise, wie das kommunistische Regime mit den Organen von jungen, gesunden Falun Gong-Praktizierenden ein profitables Geschäft macht. Die beiden Kanadier trugen insgesamt über 30 verschiedene Beweise zusammen, die eindeutig darauf hinweisen, dass in der VR China Falun Gong-Praktizierende systematisch abgeschlachtet werden, um mit ihren Organen Handel zu betreiben.

Die Vergabe der Spiele an Peking brachte dem chinesischen Volk überwiegend Nachteile ein.
Unerwünschte Bewohner Pekings, wie z. B. Bettler, Obdachlose, Kranke und Behinderte werden in großer Zahl aus der Stadt verbannt. 1,25 Millionen Pekinger Bürger wurden zu Gunsten von olympischen Baumaßnahmen aus ihren Häusern vertrieben, so das in Genf ansässige Zentrum für Wohnrechte und Vertreibungen (COHRE).

Die Machthaber in Peking missbrauchen ganz eindeutig die Olympischen Spiele, um Andersdenkende zu verfolgen und zu diskriminieren und verstoßen so auf eklatante Weise gegen die Olympische Idee, die sich auf Völkerverständigung, Frieden und Menschenwürde gründet. Das Regime benutzt die Olympischen Spiele 2008 als Instrument für nationale und internationale Propaganda. Die Parallele zu Hitlers „Propagandaspielen“ von 1936 ist offensichtlich.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat bei der Vergabe der Olympischen Spiele an Peking die Pflicht und die Verantwortung übernommen, die Ethik der Olympischen Idee zu verwirklichen.

„Die Würde des Individuums zu wahren ist eine grundlegende Anforderung der Olympischen Spiele" – so steht es zumindest im Ethikcodex des IOC.

Aber dieser Aufgabe ist das IOC in keiner Weise nachgekommen. Nach Vergabe der Spiele an Peking wurde die Entscheidung damit gerechtfertigt, dass sich durch die Ausrichtung der Spiele in Peking, die Menschenrechtslage verbessern würde. Heute behauptet das IOC angesichts der Kritik von Menschenrechtsgruppen, dass es nicht seine Aufgabe sei, die Lage der Menschenrechte in diesem Land zu überwachen.

Meine Damen und Herren, die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte und die CIPFG sind der Auffassung, dass Bittschriften und Appelle als einzige Maßnahmen bei den Verantwortlichen der chinesischen Regierung keinerlei Wirkung zeigt. Aus diesem Grund müssen wir Druckmittel einsetzen, wie z. B. den Aufruf zum Boykott der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking. Diese Trumpfkarte sollten wir unbedingt ausspielen und konsequent einsetzen. Das kommunistische Regime in Peking braucht die Spiele für seine Propaganda und für sein Image, national und international. Zugeständnisse in ihrer verheerenden Menschenrechtspolitik bei gleichzeitiger Androhung eines Olympia-Boykotts halten wir für durchaus möglich.

Deshalb fordern wir alle Politiker, Sportfunktionäre und Sportler dazu auf, mit uns gemeinsam zum Boykott der Olympischen Spiele 2008 in Peking aufzurufen, um der chinesischen Regierung aufzuzeigen, dass die freie Welt nicht erpressbar ist und nicht bereit ist, sich an diesen Verbrechen gegen die Menschlichkeit mitschuldig zu machen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Hubert Körper

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