Strafe von Gottheiten: Schwarzer Tod im Mittelalter in Europa?

Im vierzehnten bis zum fünfzehnten Jahrhundert, gab es viele Katastrophen auf der Welt. Eine der schlimmsten war der Schwarze Tod. Die Plage zog sich lange Zeit hin, besonders in Europa. Sie forderte 30 Millionen Tote in Europa. Viele Menschen damals sahen diese Plage als „Gottesstrafe für die Sünder in der Menschenwelt“ an und es handelte sich um eine „Erkrankung, die mit keiner Medizin überwunden oder gelindert werden konnte“.

Wie der Name schon sagt, rührt der Name des Schwarzen Todes von seinen fürchterlichen Symptomen her. Die Krankheitserreger wurden durch Flöhe von Ratten und anderen Nagetieren verbreitet und später, während der Epidemie, über Menschen. Ein typisches Symptom war, dass die Befallenen schwarze Flecken auf der Haut hatten. Wenn eine Person diese Erkrankung einfing, entwickelte sie hohes Fieber und Delirium. Meistens starben sie unter Schmerzen. Es gab keinerlei Hoffnung auf Heilung. Die meisten Menschen starben innerhalb von 48 Stunden nach ihrer Ansteckung. Doch eine kleine Anzahl Menschen hatte Widerstandkräfte gegen die Krankheit und überlebte. Das ist immer noch ein Rätsel.

Der Schwarze Tod brach im Jahre 1339 in Zentralasien aus. Als die Ratten als Träger dieser Flöhe, welche den Krankheitserreger beherbergten, geschäftig umher rannten, breitete sich die Plage schnell aus. Das führte zu einer einschneidenden Reduzierung der Population Indiens. Südwestasien, Mesopotamien, Armenien und andere Regionen unter der Herrschaft der Mongolen, waren mit Leichen übersät. Im Jahre 1347 breitete sich der Schwarze Tod nach Konstantinopel und Alexandria aus. In diesen beiden Städten stiegen anfangs des folgenden Jahres die Todeszahlen rasch an. In Alexandria starben pro Tag über 1.000 Menschen.

Die Katastrophe mag in Europa im Oktober 1347 begonnen haben, als ein Schiff, das mit Flöhen verseuchten Ratten, den Erreger von der Halbinsel Krim kommend nach Sizilien brachte. Die Plage breitete sich auf der Insel dann rasch aus. Anfang 1348 breitete sich der Schwarze Tod nach Venedig und Genua und dann über ganz Italien aus. Reiche Städte wie Florenz waren am schwersten betroffen.
Fünfundfünfzigtausend von 95.000 Menschen kamen um.

Das angrenzende Frankreich hoffte, die Grenzen gegen die Plage dicht machen zu können, doch dafür war es bereits zu spät. Die Plage war bereits in Marseille angekommen und trat dann in Spanien auf. Die Plage breitete sich in ganz Europa aus. Im Jahre 1349 bedrohte sie den südlichen Teil von England und Irland und dehnte sich dann nach Norddeutschland und Schweden aus. Im Jahre 1532 war auch Russland nicht mehr ausgenommen.

Als die Plage ausbrach, gab es keine Ausnahmen. Es spielte keine Rolle ob man reich oder arm war, Mann oder Frau. Manche Menschen waren am Abend zuvor noch in Ordnung, doch plötzlich schlug die Krankheit in der Nacht zu. Nach einem schmerzhaften Kampf, hörten sie am folgenden Morgen auf zu atmen. Auch viele Ärzte wurden infiziert und starben noch schneller als ihre Patienten. Leichen wurden wie Berge auf den Straßen aufgeschichtet.

Auf dem Meer starben so viele Segelleute, einer nach dem anderen, dass viele Schiffe zu Geisterschiffen wurden. Als die Plage London erreichte, flohen die britische Königsfamilie und viele reiche Leute aus der Stadt. Mehr als zehntausend Häuser wurden aufgegeben. Die Fenster mancher Häuser waren mit Kiefernbrettern zugenagelt. Andere Häuser waren mit roten Kreuzen gekennzeichnet, um die Krankheit anzuzeigen. Es gab keine Gerichtsbarkeit mehr, da alle Anwälte aus der Stadt geflohen waren.
Im vierzehnten Jahrhundert lag die Todesrate in Städten mit hoher Bevölkerungsdichte bei über 50%.

Leichen wurden auf Handkarren entsorgt, wie Müll. Im vierzehnten Jahrhundert starb Schätzungen zufolge ein Drittel der Einwohnerzahl Europas. Doch die Plage war damit nicht zu Ende. Der schwarze Tod hielt alle zehn Jahre Einzug, bis zum fünfzehnten Jahrhundert. Bis heute ist die exakte Anzahl der Toten infolge der Plage immer noch unklar. Ein Historiker von der Universität Oslo in Norwegen geht davon aus, dass es im Jahre 1347, 8 Millionen Tote und nach sechs Jahren 30 Millionen Tote gab. In den folgenden 300 Jahren, brach die Plage viele Male erneut aus. Es ist möglich, dass die Gesamtzahl der Toten 200 Millionen erreichte. Die epidemische Form der Plage verschwand dann ganz mysteriös nach dem Jahre 1670.
Wegen der riesigen Anzahl von Toten infolge der Plage, herrschte ein Mangel an Arbeitskräften. Viele Dörfer waren aufgegeben und Farmland lag brach. Die Farmsklaven wurden daher freigelassen und ihnen wurden Arbeitslöhne bezahlt. Der Plage folgten Hungersnöte.

Außerdem überstieg der Einfluss der Plage die trostlose Situation durch den Tod bei weitem. Ihre Auswirkung auf die Mentalität der Menschen war noch viel schlimmer. Viele Überlebende konnten den Tod ihrer Lieben nicht ertragen und wurden so traurig, dass sie verrückt wurden oder Selbstmord begingen. Regierungen mussten Gefangene freilassen, die halfen, die zu Bergen aufgeschichteten Leichen zu beerdigen.

Warum hat die Plage Europa getroffen? Warum hat Gott die menschlichen Wesen so bestraft? Wird sich die Geschichte wiederholen? Vielleicht sollten wir darüber einmal sorgfältig nachdenken.

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