Norddeutschland: Wanderausstellung „Games of Shame“ entlarvt die Unterdrückung in China im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen

Mit der Wanderausstellung „Games of Shame – Peking 2008“ (Spiele der Schande) machte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Kooperation mit den Falun Gong-Praktizierenden der lokalen Übungsgruppen am 20. und 21. August in Bremen und Hannover Station. Sie informierte anhand von 15 großen Schautafeln über Zwangsarbeit als Werkzeug der Unterdrückung, über Umerziehungsmaßnahmen, Foltermethoden und insbesondere über den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden in China. Begleitet von der Bilderausstellung fanden Kundgebungen statt.

Schautafeln der Wanderausstellung „Games of Shame“ in Bremen

Vorstandsmitglied der IGFM, Hubert Körper, wies in seiner Rede auf die eklatanten Menschenrechtsverletzungen in China hin. Peter E. Müller, Leiter der IGFM-Hongkong Watch, machte deutlich, dass die Volksrepublik China mit ihren Olympischen Spielen, vor allen Dingen mit der Eröffnungs- und Schlussveranstaltung, über ihre menschenverachtenden politischen Praktiken hinwegtäuschen wolle. „Das IOC hätte die Spiele niemals an China verkaufen dürfen, solange die Volksrepublik China eine kommunistische Diktatur ist“, so Peter Müller.

Vorstandsmitglied der IGFM, Hubert Körper, auf dem Bremer Bahnhofsvorplatz
Peter Müller, Leiter der IGFM-Hongkong Watch, bei der Wanderausstellung „Games of Shame“ in Hannover
Zhen Wang, ein Überlebender eines Arbeitslagers in China, bei der Wanderausstellung „Games of Shame“ in Hannover

Die Vergabe der Olympischen Spiele an China hat zu keiner Verbesserung der Menschenrechte geführt. Die Olympischen Spiele scheinen dem kommunistischen Regime dagegen sogar neuen Antrieb und eine Rechtfertigung für Verfolgung und Unterdrückung ihrer Bürger gegeben zu haben. Neben der Intensivierung der Unterdrückung von Uighuren, Tibetern und Menschenrechtsaktivisten wurde insbesondere die Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden verschärft. Seit Dezember 2007 bis Ende Juni 2008 wurden mehr als 8.000 Falun Gong-Praktizierende in China verhaftet, davon über 500 in Peking, von denen mindestens 30 ohne Gerichtsverfahren bis zu 2,5 Jahren in Arbeitslagern interniert wurden. Dies zeigt der am 7. August veröffentlichte Report des Falun Dafa Informationszentrums (FDI). Als Vorwand für die Inhaftierungen werden „Sicherheit der Olympischen Spiele“ sowie „Harmonisierung der Gesellschaft“ angegeben.

Arbeitslager gibt es in nahezu allen Austragungsorten der olympischen Wettkämpfe, es sind Folterlager zur „Umerziehung durch Arbeit“, in denen die Insassen meist ohne Gerichtsverhandlung interniert sind. Peter E. Müller: „In der Volksrepublik China gibt es trotz allem Tourismus etwa 1000 Zwangsarbeitslager, in denen schätzungsweise 3 Millionen Menschen noch heute einsitzen. Wir sind ziemlich sicher, dass seit der Machtübernahme 1949 in diesen Lagern mindestens 50 Millionen Menschen umgebracht wurden. Das ist mehr als Stalin und Hitler zusammen geschafft haben.“

Nahrungsentzug, Schlafentzug und Folter, „wie wir es uns überhaupt nicht vorstellen können“, seien angewandte Methoden in den Lagern, um die Persönlichkeit der Betreffenden zu brechen und sie zu „neuen kommunistischen Menschen“ zu machen.

Zheng Wang, ein Falun Gong-Praktizierender, war aufgrund seines Glaubens an Falun Gong zwei Jahre lang in einem Arbeitslager in Shanghai interniert. Er hat die Zeit dort überlebt und berichtet: „Dort musste ich Geschenke für Weihnachten herstellen … Kuscheltiere.“ Normal seien 12 Stunden täglich gewesen, bei Bestellungen vor den Festtagen sogar noch länger. Zu den Folterungen der Falun Gong-Praktizierenden in dem Arbeitslager erzählt er: „Mein ganzer Körper wurde verletzt; das Schlimmste war jedoch, dass dort meine beiden Hüften gebrochen wurden.“

Peter E. Müller: „Zusätzlich gibt es in einigen Lagern das Prinzip, die Eingelieferten, insbesondere die Falun Gong-Praktizierenden. auf ihre DNA und DNS zu untersuchen, um sie im entscheidenden Augenblick töten zu können und ihre Organe zu verkaufen. Das ist nicht etwa nur das Privatgeschäft der Lageraufseher und der Ärzte, sondern auch das Geschäft des Staates.“

Die Volksrepublik China unterhalte in vielen Städten der Welt, auch in Europa und in Deutschland, vor allem im Internet, Büros, die Kunden zur Organverpflanzung nach China holen sollen.

Informationen zur geografischen Verbreitung der Arbeitslager lieferte im Juli 2008 ein detaillierter Bericht der „Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong“ (CIPFG), dem auch der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Edward McMillan-Scott, angehört. Er trägt den Titel: „Folter außerhalb des olympischen Dorfes: Ein Führer zu Chinas Arbeitslagern“. Die Veröffentlichung ruft die über 30.000 olympischen Reporter in China auf, die Zwangsarbeitslager in China zu besuchen.

Falun Gong-Praktizierende als lebende Organbanken für Organraub und Organhandel in Arbeitslagern, nur einige Meilen von den olympischen Sportstätten entfernt – angesichts dieser Situation lautet die scharfe Kritik Hubert Körpers der Schwetzinger Zeitung gegenüber: "Wieder einmal ist es einer Gewaltherrschaft gelungen, die Olympische Idee mit Blut und Schande zu beflecken. Während deutsche Sportler um olympisches Gold kämpfen und den Zuschauern das Motto ,Eine Welt, ein Traum' vorgegaukelt wird, werden Menschen gefoltert und ihrer Organe beraubt."

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