„Appell aus dem Herzen für meinen Freund Liu Feng“ von einer schwedischen Praktizierenden

(Clearharmony) Für alle, die es angeht, möchte ich meine Sorge um meinen Freund Liu Feng äußern, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist. Das erste Mal, dass ich Liu Feng traf, war 1999 auf einer Falun Dafa Konferenz zum Austausch von Erfahrungen in Hongkong. Wir unterhielten uns nur kurz und er erzählte mir, dass seine Heimatstadt Dalian sei. Er sagte, er würde im Dun Laghaire College in Irland Betriebswirtschaftslehre studieren. Zu dieser Zeit war ich selber Studentin in China, in seiner Heimatstadt, Dalian.

Im März 2000 kam mich Liu in Dalian besuchen, um sich mal meine Schule anzusehen. Er berichtete mir ausführlich, was ihm seit dem letzten Treffen in Hongkong widerfahren war. Er war nach Peking gereist, einen Appellbrief betreffend der Verfolgung von Falun Gong an den chinesischen Premierminister einzureichen. Er wurde verhaftet und nach einigen Wochen Haft unter Hausarrest gestellt. Einmal sah er eine Fernsehsendung über zwei Ausländer in Dalian und einer der beiden war ich. Durch diese Sendung fand er mich.

Wir wurden sehr gute Freunde und wir sahen uns so oft es ging. Wir tauschten unsere Erfahrungen über das Praktizieren von Falun Gong aus. Feng erzählte mir, dass er gerne nach Irland heimkehren würde, u.a. um sein Studium fortzuführen, aber er konnte nicht, weil sein Pass eingezogen wurde. Die Polizei sagte ihm, dass er den Pass nicht zurückbekäme, bevor er keine Reueerklärung geschrieben und Falun Gong abgeschworen hätte. Andererseits könne ihn die Polizei zu jeder Zeit und an jedem Ort ohne Probleme wieder festnehmen. Diese Situation war entsetzlich und immer wenn wir uns verloren, war ich mir unsicher, ob ich Liu wiedersehen würde.

Als der Tag kam, an dem ich Dalian verlassen musste, um nach Schweden zurückzukehren, begleiteten mich Liu und zwei andere Praktizierende zum Bahnhof. Wir verabschiedeten uns voneinander. Es war eine traurige Situation, aber ich war mir sicher, dass wir beide wussten: So lange wir den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht folgten, versuchten bessere Menschen zu werden und immer zu erst an Andere dachten, würden wir uns auf dem rechten Weg befinden.

In Schweden angekommen, hoffte ich, dass auch er bald folgen würde, um sein Studium wieder aufzunehmen. Im Juni 2002 bekam er einen neuen Pass und ihm wurde ein irisches Visum genehmigt. Als er nach Hause ging, um seine Eltern nochmals zusehen, bevor er sein Visum abholte, wurde er verhaftet.

Den letzten Nachrichten zu folge ist er im Gefängnis; Genaueres ist nicht zu erfahren.

Ich hoffe, dass Liu Feng und die anderen Praktizierenden in China von dieser grausamen Verfolgung, die ihnen so unvorstellbares Leid zugefügt hat, befreit werden können.

Von Liu Fengs Freundin, Anne.

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