Als Studentin und Dafa-Praktizierende an der Universität

Ich kam 2007 als Studentin zum Vordiplom nach Toronto und nun bin ich nach einigen Jahren dabei, den Abschluss zu machen. Ich möchte einige Erfahrungen dazu austauschen. Ich kam hier in die Schule, um chinesischen Studenten die Wahrheit zu erklären, um eine gute Studentin zu sein und das richtige Verständnis für mein alltägliches Umfeld zu gewinnen.

Im Sommer 2007 zögerte ich anfangs bei der Entscheidung, in ein Studentenheim zu ziehen. Ich befürchtete, mich einem Umfeld mit Parties und schlechter Moral auszusetzen, fühlte jedoch, dass es die richtige Entscheidung für mich war und ich wusste, wenn ich dem Meister nahe stand, würde alles, ungeachtet meiner Umgebung, gut klappen.

Wie man sich gut vorstellen kann, kann das Lebensumfeld in einer Universität die heutigen Studenten, wenn sie selbst keine Disziplin haben, leicht dazu verführen, viele schädliche Dinge zu tun und in seinem Leben ein sehr schlechtes Verhalten zeigen. Ich erinnere mich noch ganz klar an den ersten Donnerstagabend, nachdem ich im Studentenheim eingezogen war. Die Tür meines Schlafzimmers war offen; ich arbeitete am Computer und chattete mit einer Praktizierenden an einer anderen Schule. Leute rannten auf dem Flur hin und her, manche angetrunken, sich aufs Ausgehen vorbereitend. Mein Widerwille gegen Trinken und Parties leitete mich zu jenen Studentengruppen, die auch keine Party-Tiger waren. Natürlich – wie sollte es auch anders sein – waren sie chinesische Studenten und solche, die meiner Meinung nach gerettet werden sollten.

Viele der chinesischen internationalen Studenten an der Universität kommen aus reichen Familien in China. Einige meiner guten Freunde waren Söhne und Töchter von Unternehmern und Bankern und meine beste Freundin stellte sich als Tochter eines hochrangigen chinesischen Diplomaten heraus. Da ich etwas Chinesisch spreche und Interesse und Kenntnisse in chinesischen Angelegenheiten und Kultur habe, fragten sie mich, woher mein Interesse stamme. Normalerweise erklärte ich, wie ich als junge Teenagerin Falun Gong kennengelernt hatte und wie ich dann an chinesischer Spiritualität, Kultur und Menschenrechten, Politik und Geschichte, Interesse fand.

Ich erinnere mich klar an die erste Zeit, in der ich mit meiner Freundin zusammentraf, deren Vater ein chinesischer Diplomat war. Eine Wohnungsnachbarin hatte uns bekannt gemacht, weil sie Französisch sprach, was meine Muttersprache ist. Sie rief mich an, um eine Zeit zu vereinbaren, um in der Bibliothek gemeinsam Hausaufgaben zu machen. Sie wusste, dass ich eine Praktizierende war und ich wartete auf den Augenblick, bis sie das Thema anschnitt. Wie ich erwartet hatte, erzählte sie mir aggressiv, dass ich nicht wisse, was Falun Gong sei und dass ich zufällig darauf gestoßen sei, weil ich mich für China interessiere. Ich war in meinem Auftreten sehr bestimmt, als ich ihr erzählte, dass ich bereits seit meinem 13. Lebensjahr Falun Gong praktiziere und dass ich mir voll bewusst bin, was ich tue.

Weil ich trotz der ablehnenden Gefühle meiner chinesischen Gesprächspartner Entschlossenheit in meinem Glauben zeigte, verdiente ich mir so oft ihren Respekt. In der Tat führte es dazu, dass sie gerettet wurden. Insbesondere diese Freundin ging von Kritik an Falun Gong, in der Art wie dies die KPCh (Kommunistische Partei Chinas) tut, über zu einem Austausch mit mir, wie sie die KPCh verabscheute und wie diese ihre Familie ruiniert hatte.

Dies half mir zu verstehen, wie sehr wir unsere Schicksalsverbindungen mit Menschen wertschätzen sollen, um diese zu erretten. Zum Beispiel, wenn ich dieses Mädchen gedrängt hätte, die Ansichten über Falun Gong zu ändern, hätte sie vielleicht aufgehört, mit mir zu reden. Stattdessen war mir bewusst, dass wir mindestens für ein Jahr zusammensein würden – es stellte sich heraus, dass wir drei Jahre später immer noch miteinander reden – und daher sollte ich ihr zeigen, dass ich in meinem Glauben an Falun Dafa standhaft bin, aber dass ich vernünftig und nicht penetrant bin. Es kam durch mein gutes Verhalten und unsere Freundschaft dazu, dass sie eines Tages zu mir sagte: „Schau nur, wie gut Falun Gong für dich ist!“

Anfang des Jahres 2008 lud ich sie ein, Shen Yun im Sony Center anzuschauen. Sie lachte über die Scherze des Moderators und schien die Show zu genießen. Ich fragte sie nach der Show: „Welches war dein Lieblingsstück?“ Sie sagte, bezugnehmend auf den Tanz über die junge Falun Gong-Praktizierende, die ihre Mutter wegen der Verfolgung verloren hatte: „Das mit dem kleinen Mädchen!“ Ich war glücklich.
Gleichermaßen war ich bemüht, was meine Beziehung mit meinen Professoren anbelangt, da ich sie einerseits erretten wollte und andererseits ich das liebenswürdig tun wollte, um eine gute Beziehung mit ihnen aufrecht zu erhalten und um sicherzustellen, dass sie mich als junge Studierende ernst nehmen.

Ich erinnere mich an die ersten Monate meiner Studienzeit im Herbst 2007, ich versuchte, einige vom Lehrkörper zu bewegen, unsere erste Mitteherbst Shen Yun Show zu besuchen. Die Fakultät kannte mich nicht und ich fühlte mich nicht wohl, an sie heranzutreten. Es stellte sich heraus, dass meine Bemühungen vergebens waren.

Ich erkannte mit der Zeit, dass es unangemessen ist, ihnen als ihre Studentin, die Wahrheit auf die gleiche Weise zu erklären, wie ich dies bei Passanten auf der Straße tue. Dies zeigte das Unverständnis meinerseits, zu begreifen, wie ich mit ihnen verkettet war. Unsere Schicksalsverbindung war nicht auf eine Minute begrenzt; es war eine Beziehung, die eine lange Zeit anhalten würde. Ich musste sie erretten, indem ich zeigte, was für eine gute Studentin ich bin und ich musste Wege herausfinden, um Wahrheitserklärung in eine akademische und wissenschaftliche Weise in meine Forschungsprojekte und in Klassenfragen einzuarbeiten.

Ich besuchte zum Beispiel zwei Kurse bei dem führenden China-Gelehrten der Universität. In beiden Kursen bekam ich die Note "sehr gut" und hatte die Gelegenheit, einige Male tiefgehend mit ihm zu sprechen. Dabei ist mir klar, dass durch viele Jahre enger Zusammenarbeit mit der KPCh, seine Ansichten über die KPCh gemildert worden waren. Er hat viele Freunde, die in China Professoren sind und wurde während seiner Karriere zu großen Dinners und Karaokeabenden eingeladen. Ich habe aber verstanden, dass dies nicht heißt, er könnte nicht errettet werden.

In der Fa-Erklärung an die Australischen Praktizierenden von 2007 verstand ich, dass der Meister erklärte, dass die Grenzlinie zwischen errettet werden oder nicht, bedeutet, ob einer versteht, dass Falun Gong gut und die KPCh schlecht ist. Ich glaube, mein Professor weiß dies, doch vergiftende KPCh Anschauungen machen ihn einfach gleichgültig dafür, sich der KPCh in einer ausgesprochenen Weise entgegenzustellen oder zu sehen, dass die KPCh sich dicht vor dem Untergang befindet.

Die freimütigsten und aufrichtigsten Wissenschaftler kritisieren die KPCh öffentlich und sprechen sich für Falun Gong aus. Die ruhigeren sagen, dass die KPCh schlecht ist, doch sie schränken ihre Feststellungen ein und mildern sie ab. Mein Verständnis ist, dass sie, solange sie die Verfolgung missbilligen, gerettet werden.

Unlängst schloss ich einen wichtigen Forschungsbericht über die Beziehungen zwischen Kanada und China ab. Ich konnte dabei viele Chinaexperten Kanadas erreichen, weil ich verstanden hatte, dass das Schreiben der Dissertation ein Teil meiner Mission als Dafa-Praktizierende ist: eines Tages führte ich in der Bibliothek viele Interviews am Telefon. Nachdem ich fertig war, fühlte ich mich wirklich überfordert und gereizt und so beschloss ich, einen Spaziergang zu machen. Ich ging durch die Innenstadt in einen mir bekannten Park und setzte mich hin, um das Fa zu lesen. An einem Punkt traf es mich: „Ich arbeite nicht an diesem Forschungsprojekt, um ein "sehr gut" zu bekommen, um meine Qualifikationen zu erhalten, um auf eine Graduiertenschule zu gehen, sondern ich sollte dies eher als die Produktion von Wahrheitserklärungsmaterial betrachten! Ich mache diese Arbeit für Lebewesen!“ Mein Schreibprozess wurde dadurch viel einfacher, da ich verstand, dass ich dies nicht für mich selbst tat, sondern um andere zu retten.

Ich möchte nun ein wenig über die Wichtigkeit der Bildung eines guten Kultivierungsumfeldes austauschen.

Im Zhuan Falun sagt der Meister in Lektion Sechs:
„Von hohen Ebenen aus gesehen wühlen die gewöhnlichen Menschen in der Gesellschaft einfach im Schlamm herum, ohne Abscheu vor dem Dreck zu haben, sie spielen mit dem Schlamm auf der Erde.“

Ich habe oft festgestellt, dass wenn man in einem Universitätsumfeld lebt und man von anderen jungen Menschen umgeben ist, einem auf der ganzen Strecke der Schlamm bis zum Hals reicht! Während meiner drei Universitätsjahre hier, erwies es sich als ganz schwierig, von meiner Umgebung unbeschadet und unberührt zu bleiben.

In meinem zweiten Jahr wachte ich immer rechtzeitig auf, um aufrichtige Gedanken auszusenden, das Fa zu lernen und die Übungen zu machen, doch im letzten Sommer fing mein Wille an zu wanken. Ich fühlte mich gelangweilt und begann nach dem zu suchen, was gewöhnliche Leute in meinem Alter suchen – Mädchen, Freunde und Spaß. Während ich meine Arbeit an unseren Medienprojekten weiterführte, waren jene weltlichen Aktivitäten meine Hauptbeschäftigung. Es ist ganz beschämend, doch ich muss zugeben, dies währte ungefähr ein halbes Jahr.

Im Zhuan Falun, Lektion Vier, „Die Xinxing erhöhen“, sagt der Meister:

„Bei der Kultivierung musst du dich eben in diesen Schwierigkeiten kultivieren, um zu sehen, ob du auf alle deine Gefühle und Begierden verzichten und sie leicht nehmen kannst. Wenn du doch noch an solchen Dingen festhältst, kannst du dich nicht erfolgreich kultivieren.“

Anstatt diese weltlichen Beschäftigungen als das zu sehen, was sie sind – weltliche Beschäftigungen – schwelgte ich darin, ihnen nachzujagen. Schließlich fühlte ich mich ganz deprimiert, einsam und verloren in dieser Welt. Es war so wie der Meister in der „Fa-Erklärung in Manhattan, 2006“ sagte:

„Ein solch großes Fa ist da. Es existiert mit euch mit aufrichtigen Gedanken zusammen, welches die große Garantie gibt. Wenn eure Gedanken nicht aufrichtig genug sind und dem Fa nicht entsprechen, werdet ihr euch außerhalb der Kraft vom Fa befinden, und ihr scheint allein gelassen zu sein, ohne jegliche Hilfe. Selbst wenn ihr Dinge des Dafa macht, müsst ihr dem Fa entsprechen, sonst ist keine Kraft vom Fa da.“

Ich tat alle diese Arbeit und ging zum Fa-Lernen, doch mein Herz war nicht dabei, meine aufrichtigen Gedanken waren unrein und ich wandelte auf einem schlechten Weg. Dies wurde zu einem solchen Problem, dass es mich beinahe dazu führte, den schlimmsten Fehler zu machen, den eine Praktizierende machen kann.

Dies geschah hauptsächlich deswegen, weil ich darin versagt hatte, für mich selbst ein gutes Kultivierungsumfeld sicherzustellen. Letzten Sommer traf ich mich regelmäßig mit Praktizierenden, doch wir schauten meistens Filme an, gingen einkaufen, hingen herum und sprachen über jene weltlichen Eigensinne von uns – nicht auf eine Weise, die danach suchte, sie loszuwerden, sondern wir schwelgten eher in ihnen. Ich konnte diese Kümmernisse nur durchbrechen und auf meinen Kultivierungsweg zurückkommen, indem ich den Meister um Hilfe bat.

Ich fühlte mich so, als hätte ich verfehlt, innerhalb der Standards des Fa zu bleiben, als hätte ich den Meister enttäuscht, indem ich den Arrangements der alten Mächte folgte, in Verhalten schwelgte, die die Menschen um mich herum und meine Familie glücklich machen – Ausgehen, eine Freundin haben, mit Nichtpraktizierenden befreundet sein. Ich fühlte mich dennoch isoliert, weil meine Zimmerkolleginnen, Freunde, Klassenkameraden, Professoren und Familienangehörigen alle gewöhnliche Menschen sind.

Viele Male, wenn ich mich innerlich verwirrt oder unwohl fühlte, bat ich den Meister, mich mit dem rechten Verständnis anzuleiten, weil ich einfach niemandem mehr um mich herum vertraute. Ich entfloh dem allem, indem ich in die Bibliothek ging, um fernab von irgendjemandem meine Hausaufgaben zu machen. Ich mischte mich unter die anderen in der Klasse und unter Zimmerkolleginnen, wenn es Zeit war, zu Bett zu gehen, doch nicht mehr als das.

In der Vergangenheit hatte ich es versäumt, die Bindung zwischen einer Praktizierenden und dem Meister zu verstehen. Ich hörte andere Praktizierende darüber reden, doch ich hatte ein falsches Verständnis dabei: „Nein, ich möchte es selbst tun können, ich möchte den Meister nicht um Hilfe bitten. Ich belaste ihn besser nicht mit meinen Sorgen und Nöten.“

Jetzt verstehe ich jedoch, dass die Beziehung eines Schülers zu seinem Meister ein Kernelement der Kultivierung ist.

Im Zhuan Falun, Lektion Sechs, „Kampfkunst-Qigong“, sagt der Meister:
„Überlegt mal, achtzig oder neunzig Prozent von denen, die meinen Kurs besucht haben, werden nicht nur von Krankheiten befreit, sondern sie werden auch Kultivierungsenergie bekommen, die wahre Kultivierungsenergie. Was dein Körper an sich trägt, ist schon ziemlich außergewöhnlich. Wenn du selbst praktizierst, wirst du das auch in einem ganzen Leben nicht herauspraktizieren können. Wenn junge Leute jetzt anfangen zu praktizieren, werden sie das auch nicht während eines ganzen Lebens herauspraktizieren können, was ich für dich eingesetzt habe und du musst noch von einem richtigen weisen Meister unterwiesen werden.“

Daher erkannte ich die Kostbarkeit der Bindung zum Meister, und so konnte ich da hindurch kommen. Ich bin auch einmal mehr in der Lage zu erkennen, wozu mein alltägliches Umfeld da ist: es ist weder mein Mittelpunkt, noch der Platz, wo ich hin gehöre, sondern vielmehr ist es meine Kultivierungsumgebung.
Ich erinnere mich in meinem täglichen Leben konstant an das, was der Meister in der „Fa Erklärung in Manhattan, 2006“ sagt:

„In dieser irdischen Welt hängt es allein von dir ab, wie aufrichtig du dich verhältst und wie du dich in dieser komplizierten Umgebung aus den gewöhnlichen Menschen hervorhebst. Wonach ein gewöhnlicher Mensch strebt, was er sich wünscht, was er tut, sagt und macht, das ist das, was du wegkultivieren sollst. Weil du dich unter den gewöhnlichen Menschen zur Vollendung kultivieren sollst, sollst du keinen Eigensinn haben, obwohl du etwas besitzt und etwas tust. Andersherum gesagt, alles, was gewöhnliche Menschen tun, bietet dir lediglich eine Kultivierungsumgebung. Ihr geht eben solch einen Weg. Was auf diesem Weg am leichtesten passieren kann, ist sich gehen zu lassen, sich unter die gewöhnlichen Menschen zu mischen.“

Abschließend hoffe ich, diese Gedanken über das Umfeld junger Menschen können meinen Mitpraktizierenden helfen, die Schwierigkeiten und Versuchungen in ihrer Umgebung zu durchschauen. Ich werde, wann immer es nötig ist, für einen Austausch darüber und für eine Unterstützung und für Hinweise, zur Verfügung stehen.

Dies sind nur meine begrenzten Verständnisse auf meiner Ebene. Bitte weist mich auf alles Unangemessene hin.

http://en.clearharmony.net/articles/201006/53473.html

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv