Meine Erfahrungen beim Protest gegen den Besuch des chinesischen Vizepräsidenten in Schweden

In 2007 entsandte die chinesische Regierung offizielle Delegationen in viele Länder, darunter auch Schweden. Doch Praktizierende in Schweden und anderen Teilen Europas nutzten die Gelegenheit nicht, ihre Unzufriedenheit über die Dinge, die in China vor sich gehen, auszudrücken, weil ein Praktizierender etwas mit seinem Himmelsauge gesehen hatte. Ich war damit nicht einverstanden. Ich habe seitdem zwei Artikel geschrieben, in welchen ich das gemäß meinem Verständnis erklärte, dass es im Fa nichts gibt, das aussagt, dass wir die Erklärung der Wahrheit an die chinesische Regierung stoppen sollten.

In den Vereinigten Staaten protestierten Praktizierende offen während des entsprechenden Besuches. In Russland gingen Praktizierende vor die chinesische Botschaft, trotz des Risikos, ins Gefängnis gesteckt zu werden. In China gehen Praktizierende hinaus, um das Fa zu bestätigen, riskieren dabei wegen der Verfolgung ihr Leben. Wir jedoch, in einem demokratischen Land wie Schweden, nahmen die einmalige Gelegenheit nicht wahr, die wir hatten, um zu zeigen, dass wir nicht akzeptieren, was da vor sich geht. Weil jedoch die Mehrheit der schwedischen Praktizierenden nicht öffentlich protestieren wollte, gab ich damals auf und nun bedauere ich es, dass ich nicht selbst hervorgetreten bin. Auch mein Mann dachte, ich hätte es tun sollen. Ohne Unterstützung von Praktizierenden aus anderen Ländern, würde der Druck auf die chinesischen Praktizierenden noch stärker sein.

Auf der Nordischen Fa-Konferenz sagte der Meister:

„Alle an der Nordischen Fa-Konferenz teilnehmende Schüler:

Für euch als Dafa-Jünger ist die Vollendung das Ende der Kultivierung und die Fa-Berichtigung die großartige Verantwortung, die euch die Geschichte in der Periode der Fa-Berichtigung anvertraut hat. Während der gegenwärtigen Erklärung der Wahrheit und bei der Entlarvung des Bösen, ist alles, was wir tun, in harmonischer Verbindung mit Dafa. Ganz gleich, ob wir die Wahrheit erklären, das Böse entlarven oder uns an anderen Dafa-Aktivitäten beteiligen, unsere Fa-Konferenz eingeschlossen, die Barmherzigkeit der Dafa-Jünger und die Güte, die durch die Kultivierung des orthodoxen Fa verkörpert ist, soll immer in Erscheinung treten. Ich wünsche der Fa-Konferenz einen vollkommenen Erfolg.

Zugleich hoffe ich, dass sich die europäischen Schüler wie die nordamerikanischen Schüler verhalten können, das heißt, dass jeder Schüler, außer an gemeinsamen Aktivitäten teilzunehmen, auch im Alltag die Initiative eines Dafa-Jüngers vollständig entfalten, bei der Erklärung der Wahrheit die eigene mächtige Tugend errichten kann, und dass jeder einzelne Dafa-Jünger seinen Weg gut zurücklegen kann. Deshalb, bei der Erklärung der Wahrheit, warte nicht, sei nicht abhängig von den anderen, und hoffe nicht auf eine Veränderung der äußeren Faktoren. Jeder von uns erschafft die Geschichte für die Zukunft, deshalb sucht sich jeder, außer an gemeinsamen Aktivitäten teilzunehmen, aus eigener Initiative Aufgaben. Sofern es für Dafa gut ist, sollt ihr es auf eigene Initiative tun, sollt aktiv darauf zugehen. Jeder Mensch, dem du in der Gesellschaft begegnest, ist jemand, dem du die Wahrheit erklären kannst, und das, was sich bei der Erklärung der Wahrheit zeigt, ist die Barmherzigkeit der Dafa-Jünger und die Erlösung der Menschen auf der Welt. Ich hoffe, dass jeder Dafa-Jünger voll und ganz die Initiative ergreift und seine Rolle als Dafa-Jünger entfaltet. Noch einmal meine Wünsche für einen vollkommenen Erfolg dieser Fa-Konferenz. (Ende Zitat aus der Fa-Erklärung)

Weiter erklärt der Meister:
Passt auf: Wie beschäftigt auch immer ihr seid, ihr sollt das Fa-Lernen nicht vernachlässigen. Das ist die grundlegende Garantie dafür, der Vollendung entgegen zu kommen und die Dafa-Arbeit gut zu machen.“ (Aus „Essentielles für weitere Fortschritte II)

Daher ergriff ich 2010, als der Vizepräsident von China, Xi Jinping, Stockholm besuchte, die Gelegenheit, zu zeigen, dass wir immer noch existieren. Ich trug zwei Banner. Auf dem einen stand: „Falun Gong-Praktizierende werden in China wegen ihres Glaubens an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht gefoltert“. Auf dem anderen Banner, das ich von einem chinesischen Praktizierenden erhielt, waren nur die drei Schriftzeichen: Zhen – Shan – Ren (Wahrhaftigkeit – Barmherzigkeit – Nachsicht).

Als ich bei Rosenblad, dem Sitz der schwedischen Regierung ankam, war niemand dort. Das Wetter war grau und es regnete leicht. Die Polizeibeamten fragten mich, warum ich hier sei. Ich baute ein harmonisches Verhältnis mit ihnen auf. Später kamen chinesische Jugendliche mit einigen kleinen und einigen großen roten Flaggen. Sie wurden von chinesischen Sicherheitsbeamten begleitet. Die schwedische Polizei entschied, dass alle, außer mir, sich auf die andere Straßenseite begeben sollen. Mir wurde erlaubt, allein nahe von Rosenblad zu bleiben. Doch die chinesischen Sicherheitsbeamten begannen sich zu ärgern. Sie beschwerten sich über mich bei den schwedischen Polizeibeamten. Die Polizisten änderten jedoch ihre Meinung nicht. Sie sagten: „Sie wird hier stehen bleiben!“

Ich spürte Druck vom Bösen, der aus anderen Dimensionen kam. Die chinesischen Sicherheitsbeamten begannen Bilder von mir zu machen. Ich fühlte mich immer ungemütlicher und unter Stress, begann mich zu fragen, ob es wirklich nötig ist, dort zu stehen. Doch erschienen plötzlich Worte vom Fa in meinem Geist, um meine Ängste zu beschwichtigen, und so blieb ich.

Schließlich sagte ein schwedischer Polizeibeamte, ich solle auf die andere Straßenseite hinübergehen. Ich platzierte mich auf der Treppe genau gegenüber dem Regierungsgebäude. Es war eine wirklich gute Position. Jeder konnte mich sehen. Als die chinesische Delegation ankam und ich das ´Zhen Shan Ren Banner` hochhielt, rannten chinesische Sicherheitsbeamten und Jugendliche zu mir hin, versuchten mich mit ihren Flaggen zu verdecken. Ich eilte zur Seite und sie folgten mir. Ich versuchte, mich von ihnen zu lösen, doch sie folgten mir energisch, um mein Banner zu verdecken. Das war für sie anscheinend wichtiger, als ihren Vizepräsidenten willkommen zu heißen. Sie vergaßen ihn völlig.

Die schwedischen Polizeibeamten schienen betroffen zu sein, als ich mein Banner herausnahm. Ich bat sie um Hilfe und so trennten sie die Jugendlichen von mir. Als die Polizisten fragten, was auf dem Banner geschrieben stehe, erklärte ich es ihnen im Detail und sagte "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" scheinen für das chinesische Regime nicht gerade populär zu sein. Sie stimmten zu.

Weil die chinesische Delegation bereits innerhalb von Rosenblad war, begannen einige Jugendliche zum Essen zu gehen. Ich ging zu den zurückgebliebenen, fragte sie, warum sie sich durch "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" so geängstigt fühlen, was überall sonst etwas sehr Positives bedeute.

„Eigentlich ist es etwas schönes, freundliches“, antwortete einer von ihnen. „Doch einige Leute verbrannten sich auf dem Tiananmenplatz selbst.“ Ich erzählte ihnen von den Untersuchungen, die gezeigt haben, dass dies nicht wahr gewesen ist und dass jene, die "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" praktizieren, dies unmöglich getan haben können. Ich erzählte ihnen auch, dass ich es nicht mag, wenn Menschen wegen ihres Glaubens und ihrer Bemühungen, gut zu sein, getötet werden.

Ein Mann antwortete und sagte: „Sie sind ein guter Mensch, doch in China gibt es Menschen, die unter Benutzung von ´Zhen Shan Ren` schlechte Dinge tun. Ich fragte ihn: "Wenn eine einzige Person mit einer schwedischen Flagge schlechte Dinge tat, würde die schwedische Regierung dann für ihn verantwortlich sein?“ Ich fügte hinzu, wenn jemand gegen "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" war, dass er dann ein schlechter Mensch sein muss. Er hatte Schwierigkeiten, mich zu verstehen, doch ein chinesischer Sicherheitsbeamter, der Englisch konnte, erläuterte ihm, was ich meinte.

Alle in der chinesischen Gruppe schienen nun zuzustimmen. Ich nahm wieder auf der Treppe Platz. Die Sonne brach durch und schien auf die Treppe und mein wunderschönes Banner leuchtete mit Zhen-Shan-Ren. Außen herum war alles grau. Ich empfand große Barmherzigkeit für alle Menschen und mir kam der Gedanke, dass ich alle erretten wollte. Menschen kamen zu Fuß vorbei und sogar in langsam vorbeifahrenden Wagen fragten sie: „Was bedeutet das?“ Ich erklärte es ihnen und sie hielten ihre Daumen nach oben und wünschten mir Glück.

Nach und nach kam der Rest der Jugendlichen wieder vom Essen zurück und näherte sich mir, doch die schwedischen Sicherheitsbeamten versuchten, sie auf die Straße zurück zu dirigieren. Man konnte sehen, sie hatten erneut vor, mein Banner zu verdecken, wenn die chinesische Delegation aus Rosenblad herauskommt. Ein schwedischer Polizeibeamter durchschaute wohl ihren Plan und sagte zu ihnen, sie sollen von der Treppe weggehen und dass er diesen Raum benötige, um mir zu helfen. Als die chinesische Delegation erschien, hatte sie eine wirklich gute Sicht auf mich. Sie stiegen in ihre Fahrzeuge, um zum Mittagessen in das Rathaus zu fahren. Die Atmosphäre zwischen mir und den Jugendlichen war entspannt. Ich fing an, mit ihnen über "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" und Menschenrechte zu reden. Einer von ihnen sagte zu mir: „Ich stimme zu, Sie sind ein guter Mensch.“ Wir trennten uns freundschaftlich. Auch der Polizeibeamte wünschte mir Glück.

Dann ging ich zum Rathaus. Die chinesische Delegation war bereits eingetreten. Ich sprach mit den zuständigen Polizeibeamten. Sie sagten zu mir, dass sie bereits gehört hätten, was vor Rosenblad passierte.

Ich zeigte ihnen mein Banner. Sie fanden es wunderschön. Sie fragten sich, warum die Chinesen es nicht mögen und was Falun Gong ist. Ich erklärte es ihnen ausführlich.

Da niemand wusste, wenn das Mittagessen für die chinesische Delegation zu Ende ist und es draußen kalt war, dachte ich daran, heim zu gehen. Dann rief mich mein Mann an und ermutigte mich, etwas Kleines zu essen und an dem Platz zu bleiben. Als ich zum Rathaus zurückkam, war bereits ein Fernsehteam da. Mir war nicht nach Reden zumute und so holte ich mein Banner nicht heraus. Ich weiß, das war nicht die richtige Entscheidung.

Bald kamen auch noch mehr chinesische Jugendliche an. Ich meinte, es sei dieselbe Gruppe, die ich vorher getroffen hatte. Ich winkte zu ihnen hinüber und sie winkten zurück. Sie stellten sich auf beiden Seiten der Straße auf. Plötzlich realisierte ich, dass es eine neue Gruppe war. Und so fing ich an, auf freundliche Art mit ihnen zu reden und kreierte ein gutes Verhältnis. Um Schwierigkeiten zu vermeiden, dirigierten die Polizeibeamten sie auf die andere Straßenseite, was sie zwar nicht mochten, doch es blieb ihnen keine andere Wahl. Ich holte mein Banner heraus und sie lasen es.

Eine Frau – ich denke sie war von der chinesischen Botschaft – fragte mich, ob ich denn vor ihnen keine Angst habe, dass sie mich schlagen könnten. Sie versuchte, sich vor mich hinzustellen, doch ein Polizeibeamter zog sie weg, sagte zu ihr, jeder habe das Recht, seine Meinung auszudrücken. Er sagte zu mir: “Sie sind nicht weniger Wert als diese!“ Bald fuhren Wagen mit der chinesischen Delegation vorbei und die Jugendlichen gingen zu ihrem Bus. Ich winkte ihnen zu und sie winkten zurück. Die Polizeibeamten sagten: „Sie gingen ganz friedlich“ und sie wünschten mir Glück mit meiner Botschaft.

Nach diesem Druck aus anderen Dimensionen, fühlte ich mich sehr müde, als ich wieder zu Hause ankam. Gleichzeitig war ich auch sehr zufrieden, da so viele Menschen an diesem Tag die Botschaft empfangen hatten, „Falun Dafa ist gut“. Ich hoffe aufrichtig, dass sie alle errettet werden. Zhen-Shan-Ren hat die Schlacht gewonnen!

Dies ist mein Verständnis auf meiner begrenzten Ebene.

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