Deutsche Botschaft in Beijing
17 Dong Zhi Men Wai Da Jie
Chaoyang District Beijing
100600, PRC

Sehr geehrter Botschafter,

Wir, Falun Gong Praktizierende in Hamburg machen uns große Sorgen um unsere Bekannte und Mitpraktizierende Lin Wenrong, die seit April letzten Jahres in Düsseldorf wohnt und während eines Verwandtenbesuches in China festgenommen wurde und sich derzeit in einem Arbeitslager in Wuhan zur Gehirnwäsche befindet. Nähere Informationen sind Ihnen sicherlich bekannt, durch Schreiben und Anfragen von anderen Praktizierenden.

Wie uns durch Berichte aus China bekannt ist, ist die Menschenrechtssituation in den Arbeitslagern unverstellbar grausam, zur Gehirnwäsche wird Folter angewendet, dabei wird keine Rücksicht auf Frauen, Kinder oder alte Menschen genommen. Sie werden mit Verhören, Schlafentzug, manipulierten Videos, Schlägen, Strafe stehen oder sitzen etc. dazu gezwungen, sich von Falun Gong loszusagen; diejenigen, die sich nicht „umerziehen“ lassen, werden noch schlimmeren körperlichen und seelischen Qualen ausgesetzt. Wir fürchten um ihre Gesundheit und ihr Leben.

Arbeitslager und Gefängnis sind kein Ort für friedliche unschuldige Menschen, die sich für eine traditionelle chinesische Meditationspraxis entschieden haben, in der Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht praktiziert wird. Solche Menschen und Werte müssen geschützt werden.

Wir möchten Sie bitten alles in Ihrer Macht stehende zu unternehmen, um sich für die Rettung von Frau Lin Wenrong einzusetzen, damit sie wieder nach Deutschland zurückkehren kann. Sicherlich kann die Stimme der Regierungen, der Medien und Öffentlichkeit zu ihrer Rettung beitragen.

Im Anhang haben wir einige Briefe an Frau Lin Wenrong beigefügt. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie diese an Sie weiterleiten könnten.

Hamburg, den 12. März 2003

[Name weggelassen]