Bilanz Oktober/November 2022: Tod von 31 Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet

Im Oktober/November 2022 wurde der Tod von 31 Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet.

Falun Dafa ist eine Kultivierungspraxis für Körper und Geist, die auf den Prinzipen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht. Im Jahr 1992 wurde Falun Dafa erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Seither haben unzählige Menschen von den positiven Auswirkungen profitiert. Aus Angst vor der rasant wachsenden Beliebtheit der Praxis leitete das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 eine landesweite Kampagne ein, um Falun Dafa und die Praktizierenden auszumerzen.

Von den 31 neu gemeldeten Todesfällen – darunter 18 Frauen – ereignete sich jeweils einer in den Jahren 2007, 2008, 2012, 2013, 2015, 2019 und 2020. Drei Fälle wurden für das Jahr 2016 gemeldet, vier für 2021 und 17 für 2022.

Die 31 verstorbenen Praktizierenden lebten in 17 Provinzen und Gemeinden. Die meisten von ihnen stammen aus den Provinzen Liaoning und Heilongjiang (jeweils fünf Fälle), vier aus Jiangsu, drei aus der Inneren Mongolei und zwei aus Henan. Jeweils einen Fall gab es in Anhui, Guangdong, Guizhou, Hebei, Hunan, Jiangxi, Jilin, Shandong, Shanghai, Shanxi, Sichuan und Yunnan.

Das Alter der verstorbenen Praktizierenden lag zwischen 45 und 82 Jahren, sieben waren über 70 und zwei über 80 Jahre alt. Von vier Personen ist das Alter unbekannt. Die Verstorbenen stammen aus allen möglichen Gesellschaftsschichten, unter ihnen eine Ingenieurin, eine Schmuckhändlerin, eine ehemalige Polizistin sowie ein Lehrer. Einigen älteren Praktizierenden war die Rente gestrichen worden, sodass sie völlig mittellos starben.

Drei Praktizierende starben in Untersuchungshaft, die meisten jedoch erlagen langjährigen seelischen Schmerzen, die durch Folter und Inhaftierung bedingt waren. Wegen der Verfolgung brachen etliche Familien auseinander. In drei Familien starben jeweils drei Angehörige.

Es folgt ein Einblick in ausgewählte Fälle der Verfolgung. Eine vollständige Liste kann hier als pdf heruntergeladen werden.

Todesfälle in Haft

Verspätete Meldung: Mann aus Shanxi während seiner Haftzeit im Gefängnis verstorben

Luo Baojun ein 60-jähriger Einwohner der Stadt Taiyuan in der Provinz Shanxi, starb im April 2021.

Luo war am 25. Juni 2018 verhaftet worden, weil er mit anderen Praktizierenden die Lehre von Falun Dafa gelesen hatte. Die Polizei schlug seine Tür ein und verschaffte sich so gewaltsam Zugang zu seiner Wohnung. Nach der Razzia versiegelten die Beamten die Wohnungstür. Später wurde Luo im Untersuchungsgefängnis Gujiao festgehalten.

Am selben Tag wurden acht weitere Praktizierende, allesamt Frauen, verhaftet, nämlich Wang Lanmei, Wang Suping, Sun Zhifen, Zhang Qingxiang, Zhang Runying, Guo Runxian, Tian Yuqin und Hu Lanying. Die meisten von ihnen waren zum Zeitpunkt der Verhaftung über 60 Jahre alt.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Yingze erhob am 2. Januar 2019 Anklage gegen die neun Praktizierenden. Sie erschienen am 2. April 2019 in Handschellen und mit Fußfesseln vor dem Bezirksgericht Yingze. Die Anwälte der Praktizierenden beantragten Freispruch. Sie argumentierten, die Polizei habe die Wohnungen der Betroffenen ohne Durchsuchungsbefehl durchsucht und Beweise gefälscht.

Acht der Praktizierenden wurden zu Haftstrafen zwischen einem und zehn Jahren verurteilt. Der Fall der neunten Praktizierenden, Wang Lanmei, wurde zwar für zwei Jahre ausgesetzt, das Gericht nahm ihren Fall jedoch zwei Jahre später wieder auf und verurteilte sie zu einer zweijährigen Haftstrafe.

Luo wurde zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.700 Euro) verurteilt. Im Juni 2019 kam er in das Gefängnis Jinzhong. Seit das kommunistische Regime Chinas Anfang 2020 die „Null-Fälle-Kampagne“ eingeleitet hatte, um Falun-Dafa-Praktizierende zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören, setzten auch die Gefängnisbehörden die Kampagne brutal um.

Die Praktizierenden bekamen pro Mahlzeit nur ein Dampfbrötchen zu essen. Alle Lebensmittel, die sie zuvor gekauft hatten, wurden beschlagnahmt. Diejenigen, die sich weigerten, Falun Dafa abzuschwören, wurden in Isolationshaft gehalten. Sie mussten stundenlang mit dem Gesicht zur Wand stehen oder wurden an den Handgelenken aufgehängt und geschlagen. Selbst als einige Praktizierende sich der Folter beugten und eine Erklärung unterschrieben, dass sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben würden, endeten die Qualen nicht. Die Wärter befahlen ihnen, Falun Dafa zu verleumden; erst danach hatten sie Ruhe.

Nach Angaben eines inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden stürzte Luo im April 2021 beim Duschen und verstarb kurz darauf. Aufgrund der strengen Informationszensur im Gefängnis sind weitere Einzelheiten zu seinem Fall bislang nicht bekannt.

Todesmeldung: 67-Jähriger stirbt im Gefängnis – er sollte wegen seines Glaubens sieben Jahre Haft absitzen

Ge Zhenhua aus der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang starb am 22. Oktober 2022 im Alter von 67 Jahren im Gefängnis

Ge war am 20. Juni 2016 verhaftet worden, weil er Transparente über Falun Dafa aufgehängt und Informationsmaterialien verteilt hatte. Am 2. Dezember verurteilte das Stadtgericht Shangzhi den Praktizierenden zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (etwa 6.700 Euro). Er legte Berufung beim Mittleren Gericht Shangzhi ein, das das Urteil sodann auf sieben Jahre Haft und eine Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 4.000 Euro) reduzierte.

Ge kam danach ins Gefängnis Hulan, wo seit dem Ausbruch der Pandemie im Jahr 2020 verschärfte Bedingungen für inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierenden galten. Sie mussten den ganzen Tag über auf kleinen Hockern sitzen. Familienbesuch war verboten. Die Gefängnisbehörden verlangten von den Praktizierenden, ihren Glauben aufzugeben. Wer sich weigerte, wurde brutal gefoltert.

Anfang Oktober 2022 informierte das Gefängnis die Familie darüber, dass Ge einen Schlaganfall erlitten habe und im Krankenhaus behandelt werde. Das Gefängnis forderte von Ges Familie die Zahlung der medizinischen Kosten von täglich mehr als 10.000 Yuan (etwa 1.350 Euro). Die Familie konnte den Betrag nicht aufbringen und musste gezwungenermaßen eine Einwilligung unterschreiben, mit der die Behandlung beendet wurde. Ge starb am 22. Oktober 2022.

Todesmeldung: Haftverschonung abgelehnt – 47-Jährige stirbt im Krankenhaus

Am 8. November 2022 starb die 47-jährige Liu Hongxia in Haft. Das Gefängnis hatte eine Haftverschonung trotz ihres kritischen Zustandes abgelehnt.

Liu lebte in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning. Sie war am 28. Oktober 2021 festgenommen worden, weil sie Plakate über Falun Dafa aufgehängt hatte. Am 14. Februar 2022 trat sie aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik.

Als Lius Anwalt sie am 28. Februar besuchen wollte, teilte man ihm mit, dass seine Mandantin ins Krankenhaus Xinhua verlegt worden sei – eine Klinik, die mit der Haftanstalt von Dalian und den lokalen Gefängnissen zusammenarbeitet.

Im Krankenhaus wurde Liu ans Bett gefesselt und einer Zwangsernährung unterzogen. Zudem bekam sie unbekannte Medikamente gespritzt. Besuche von ihrem Anwalt und der Familie waren verboten.

Am 13. Juli, sechs Tage nach ihrer Rückkehr in die Haftanstalt, verurteilte Richter Guo Danhua vom Bezirksgericht Ganjingzi die Praktizierende zu vier Jahren Haft. An dem Gerichtstermin durften keine Angehörigen teilnehmen. Ein Terminverlegungsantrag ihres Anwalts war abgelehnt worden. Während der gesamten Anhörung saß Liu zusammengekauert auf ihrem Stuhl. Sie war abgemagert und so schwach, dass sie sich nicht gerade hinsetzen konnte.

Schließlich erlaubten die Behörden dem Anwalt, Liu nach der Verhandlung zu besuchen. Zu dieser Zeit konnte sich Liu nicht mehr an ihren Aufenthalt im Krankenhaus erinnern, wusste aber, dass sie zwangsernährt worden war und Spritzen bekommen hatte. Der Anwalt legte Berufung gegen das Urteil ein, die jedoch vom Obersten Gericht zurückgewiesen wurde.

Ende August brachten Beamte Liu erneut ins Krankenhaus Xinhua. Ende Oktober kam sie wegen ihres kritischen Zustandes auf die Intensivstation. Am 25. Oktober beantragte Lius Familie Haftverschonung, um ihr die notwendige ärztliche Behandlung zukommen zu lassen. Das Bezirksgericht Ganjingzi und die Haftanstalt Dalian lehnten den Antrag ab.

Als die Angehörigen Liu endlich am 29. Oktober besuchen durften, war sie extrem schwach. Seit dem 4. November blutete sie immer wieder aus Mund und Nase. In der Annahme, dass Liu nur noch wenige Tage leben würde, bat der Arzt die Familie, ihr Kind ein letztes Mal zu ihr zu bringen. Während der Besuchszeit war die ganze Zeit ein Polizist zugegen. Liu Hongxia starb am Morgen des 8. November.

Todesfälle von betagten Praktizierenden

81-Jähriger stirbt ein Jahr nach seiner dritten Haftstrafe

Liao Songlin befand sich in einem schlechten Gesundheitszustand, seit er am 13. Juli 2021 nach drei Jahren Haft entlassen worden war. Der 81-Jährige aus der Stadt Chenzhou in der Provinz Hunan verstarb am 14. Oktober 2022. Selbst nach seinem Tod kamen noch Mitarbeiter der Gemeinde, die ihn schikanieren wollten. Um zu prüfen, ob er wirklich tot war, suchten sie sogar seine Grabstätte auf.

Liao Songlin mit Handschellen im Besucherraum des Gefängnisses Jinshi im Jahr 2008

Liao, ein Veteran im Ruhestand, war am 19. Juli 2018 zu Hause verhaftet worden.

Tage später wurden in der Haftanstalt bei dem damals 77-jährigen Mann Bluthochdruck, eine Herzerkrankung, ein leichter Schlaganfall und Tuberkulose diagnostiziert. Anstatt ihn freizulassen, brachten die Beamten ihn in ein Militärkrankenhaus. Seine Frau, Meng Qinglian, forderte seine Freilassung, jedoch ohne Erfolg.

Das Bezirksgericht Beihu hielt am 27. September im Krankenhaus eine Anhörung zu Liaos Fall ab. Er war mit Handschellen und Fußfesseln gefesselt und durfte sich nicht selbst verteidigen. Der Richter verurteilte den Praktizierenden am 22. Oktober 2018 zu drei Jahren Haft. Während seines Gewahrsams wurden seine Rentenzahlungen ausgesetzt.

82-Jähriger stirbt an den Folgen der gesetzwidrigen Haft

Zhou Shaotang aus der Stadt Panjin, Provinz Liaoning, starb am 17. November 2022 aufgrund psychischer Belastungen, die einer gesetzwidrigen einjährigen Haftstrafe zugrunde lagen.

Der 82-Jährige war am 13. Januar 2021 verhaftet worden, weil er auf einem Volksfest mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Auf der Polizeiwache bemerkte er ein großes Foto von sich auf einem Schreibtisch und ging davon aus, dass die Polizei ihn überwacht und bei einer sich bietenden Gelegenheit aufgegriffen hatte.

Später brachten Beamte Zhou nach Hause, wo sie alle seine Falun-Dafa-Bücher beschlagnahmten. Da sowohl er als auch seine Frau unter gesundheitlichen Beschwerden litten, ließen die Polizisten ihn zu Hause. Sie kamen jedoch alle drei Tage vorbei und schikanierten Zhou.

Am 28. September 2021 fand Zhous Anhörung vor dem Gericht Xinglongtai statt. Seine Familie schob ihn im Rollstuhl in den Gerichtssaal. Während der Sitzung wurde Zhou wegen seines Bluthochdrucks ohnmächtig. Der Richter vertagte daraufhin die Verhandlung.

Der nächste Termin fand wegen Zhous schlechtem Zustand Anfang Dezember 2021 in seiner Wohnung statt. Am 8. Dezember stellte der Richter den Praktizierenden für ein Jahr unter Hausarrest. Anhand eines Mobiltelefons sollten die täglichen Aktivitäten von Zhou überwacht werden.

Das Urteil und die anschließende Überwachung gaben dem Praktizierenden den Rest, sodass er an Lungenbeschwerden erkrankte und schließlich am 17. November 2022 starb.

Zhou war bereits am 31. Dezember 2000 auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet worden, weil er ein Transparent über Falun Dafa hochgehalten hatte. Infolgedessen wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt. Auch nach seiner Freilassung ließen die Beamten nicht von ihm ab. Sie überwachten und schikanierten ihn weiter.

Vollständiger Bericht: https://de.minghui.org/html/articles/2022/12/12/164362.html

Chinesische Version: https://www.minghui.org/mh/articles/2022/12/2/11月份获知17名法轮功学员被迫害离世-452629.html

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