Das Richtige tun, auch wenn man nicht im besten Zustand ist

Anfang Mai bekam ich per Email eine Einladung zu einem Business-Frühstück, organisiert von einer bekannten internationalen Firma. Die Veranstaltung fand in einem Hotel in Wien statt. Der Geschäftsführer der Firma wollte einen Vortrag halten und anschließend konnte man beim Frühstücksbuffet mit dem Vortragenden und den Teilnehmern über das Thema austauschen.

„Das ist eine gute Möglichkeit, den Geschäftsführer zu treffen und ihm Shen Yun vorzustellen“, dachte ich mir, „außerdem sind die Teilnehmer bei solchen Veranstaltungen auch unsere Zielgruppe für Shen Yun.“ Und so meldete ich mich sofort an.

Ein paar Wochen später war es soweit. Aber am Abend vor der Veranstaltung arbeitete ich bis 2:30 Uhr in der Früh an einer Dafa-Webseite. Als ich müde ins Bett ging, überlegte ich mir, ob ich am nächsten Tag überhaupt zu der Veranstaltung gehen sollte. Ich habe die Entscheidung auf den Morgen verschoben, stellte den Wecker und ging schlafen.

Am nächsten Morgen war ich noch schläfrig und träge und saß einige Minuten lustlos auf dem Sofa im Wohnzimmer herum. Alles schien so schwer und mühsam. Ich hatte nur noch 30 Minuten Zeit, musste aber noch duschen und Haare waschen, ein Hemd bügeln, mich anziehen und die Unterlagen vorbereiten. Das hieß, egal wie schnell ich wäre, ich würde mich auf jeden Fall verspäten. Außerdem habe ich vergessen, den Kollegen in der Firma Bescheid zu sagen, dass ich an dem Tag später in die Arbeit kommen würde.

In meiner Idealvorstellung hätte ich alles schon am vorigen Tag vorbereitet, ich hätte über den Geschäftsführer im Internet recherchiert und überlegt, wie ich ihn anspreche. Ich wäre am Tag der Veranstaltung früher aufgestanden, hätte die 5. Übung gemacht, eine Stunde Fa gelernt und wäre dann ruhig und gelassen, gefüllt mit Barmherzigkeit zur Veranstaltung gegangen.

Ich war knapp daran, aufzugeben. In meinem Kopf war auch der Gedanke, dass es nicht gut ist, wenn man zu spät kommt und dass es vielleicht besser wäre, nicht in so einem Zustand hinzugehen.“ Es ist besser, aus der entstandenen Situation zu lernen und es bei der nächsten Gelegenheit besser zu machen“, so dachte ich. Aber tief im Inneren wusste ich, dass dieser Gedanke nicht aufrichtig war. Es war die Bequemlichkeit und die Angst, Angst etwas falsch zu machen.

Dann kam mir der Gedanke, dass vielleicht der Meister diese Gelegenheit arrangiert hatte, sodass bestimmte Lebewesen zu der Veranstaltung kommen, um von mir über Shen Yun zu erfahren. Wenn ich nicht hinfahre, habe ich das Arrangement vom Meister gestört und die Lebewesen verlieren vielleicht diese Gelegenheit. Ich stand sofort auf und bereitete mich so schnell wie möglich vor und ging von zu Hause weg.

Ich kam 5 Minuten zu spät, der Saal war fast voll, aber in der ersten Reihe waren noch zwei Plätze frei. Der Vortragende hat mich gebeten, mich dort hinzusetzen.

Ein junger Mann rechst von mir ist ein paar Mal aufgestanden, um sich um das Licht im Saal zu kümmern. Ich habe angenommen, dass er ein Mitarbeiter dieser Firma sei. Etwas später wurden wir aufgefordert, mit unseren Nachbarn kurz über eine Frage zu diskutieren. Ich fragte diesen jungen Mann, ob er bei dieser Firma arbeite und er antwortete, dass er der Manager des Hotels sei, in dem diese Veranstaltung stattfand. Am Ende des Vortrags habe ich ihm erzählt, dass wir jedes Jahr Shen Yun veranstalten, ich gab ihm einen Shen Yun Flyer und fragte ihn, ob er Interesse an einer Kooperation hätte. Er war ziemlich interessiert, wir tauschten die Visitenkarten aus und ich sagte ihm, ich würde mich melden, sobald wir einen Termin für 2014 hätten. Interessanterweise habe ich das Gefühl gehabt, sein Gesicht schon zu kennen.

Er ging dann weg, weil er sich um das Frühstück kümmern musste. Ich wollte dann mit dem Vortragenden, dem Geschäftsführer der Firma reden, aber dieser war im Gespräch mit jemand anderem. Alle anderen hatten schon den Saal verlassen. Ich entschloss mich, dem natürlichen Lauf zu folgen und ging auch in den Frühstücksraum. Dort setzte ich mich an einen Tisch, wo noch niemand saß. Etwas später kam noch jemand dazu. Interessanterweise kam dann 5 Minuten später auch der Vortragende an unseren Tisch. Von 20 Tischen kam er genau zu meinem Tisch! In diesem Moment dachte ich, dass muss ein Arrangement vom Meister sein.

Wir stellten uns vor und ich erzählte, dass ich ein Mitarbeiter des Veranstalters der Auftritte von Shen Yun in Wien sei und stellte Shen Yun kurz vor. Der Geschäftsführer hörte aufmerksam zu, lächelte und sagte, dass er früher, vor vielen Jahren, bevor er Geschäftsführer geworden sei, auch im Kunstmanagement gearbeitet hatte und ein Orchester geleitet hat. Ich erwähnte, dass das Shen Yun Orchester in der Carnegie Hall in New York aufgetreten sei. Ich gab ihm ein Programmheft und eine Shen Yun-Zeitung und einen diesjährigen Flyer. Er bedankte sich und ich sah in seinen Augen, dass ihm das Programmheft gefiel.

Als wir über das Mitarbeiter-Engagement in Firmen sprachen, konnte ich noch kurz über die Veredelung von Körper und Geist im alten China erzählen und wie die Menschen damals, egal in welchem Beruf sie waren, Wert darauf legten, ihr eigenes Herz zu veredeln und zu reinigen, bevor sie mit der Arbeit begannen. Ich fügte hinzu, dass so eine Einstellung sicherlich einen guten Effekt erzielen würde. Am Ende tauschten wir die Visitenkarten aus und vereinbarten ein Treffen, um über eine mögliche Kooperation für Shen Yun 2014 zu sprechen.

Danach ging ich zur Arbeit. Draußen schien die Frühlingssonne, die Müdigkeit war zwar noch da, aber ich war froh im Herzen, dass ich die Schwierigkeiten überwunden und das Richtige getan habe.

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