Tingting: Wenn wir Radio-Programme gestalten, ist es sehr wichtig uns zu koordinieren und mit den anderen zusammenzuarbeiten. Übernehmen wir eine konkrete Aufgabe, ist es unvermeidlich, dass wir verschiedene Meinungen und Ideen haben. Es ist aber für uns eine Gelegenheit, unsere Xinxing (Herzensqualität) zu erhöhen.
Manchmal nehmen wir nur das, wovon wir denken es sei gut und benutzen allerlei Ausreden, die Meinungen oder Ideen, die von anderen Praktizierenden hervorgebracht wurden, abzutun. Tatsächlich ist es ähnlich, wie bei den Alten Mächten, die auf alles, was sie haben möchten, eigensinnig aus sind. Wenn unsere Gedanken mit uns oder mit unserem Ego eigensinnig beschäftigt sind, wird das Böse daraus seinen Vorteil ziehen und versuchen, diese unaufrichtigen Gedanken zu verstärken. Falls wir es nicht rechtzeitig korrigieren können, wird es ernsthafte Konsequenzen haben. Lehrer Li erklärte in seiner Fa-Erklärung auf der Philadelphia Konferenz, 2002, „…wirkliche Verbesserungen geschehen durch das Loslassen, nicht durch das Gewinnen.”
Unsere Fähigkeiten wurden uns vom Meister und Dafa verliehen. Warum bestehen wir dann immer noch so beharrlich darauf, dass unsere eigenen Ideen gut sind und weigern uns, andere Meinungen in Betracht zu ziehen? Bedeutet das nicht, dass wir uns selbst über das Fa gestellt haben? Ob wir die Medien-Arbeit oder andere Arbeiten machen, die Kraft unseres gesamten Körpers wird sich darin manifestieren, ob wir uns gut koordinieren können oder nicht. Wenn wir uns nicht gut koordinieren können, wird unser gesamter Körper geschwächt. Wenn Probleme auftauchen, sollen wir uns selbst betrachten um zu prüfen, ob wir eine Lücke haben, denn kein äußerer Faktor kann uns wirklich schaden. Bei unserer Arbeit sollten wir uns helfen, um die Sachen besser zu machen, anstatt untereinander zu konkurrieren. Das Fa ist harmonisch. Verschiedene gute Ideen und Ansätze harmonisieren das Fa in der menschlichen Welt und das Fa harmonisiert die verschiedenen Ideen und Ansätze.
Wenn Konflikte während unserer Zusammenarbeit auftauchen, sind sie Anlass, um in uns selbst nachzuschauen und den noch vorhandenen Schmutz – die übrig gebliebenen menschlichen Eigensinne – zu beseitigen. Manchmal sehen wir in uns nach, aber es ist nicht gründlich. Nachdem wir etwas Schlechtes in unseren Gedanken gefunden haben, wenden wir uns sofort ab und fragen, warum die Anderen nicht nach innen schauen; als ob es eine Zumutung wäre, mehr als die Anderen nach innen zu suchen. Wenn wir andere beschuldigen, schmälern wir eigentlich unsere eigenen Errungenschaften. Und diese Art sogenannter Innenschau ist nicht mehr als ein Vorwand, um eigene Eigensinne, welche tief verborgen sind, zu kaschieren. Äußere Faktoren in dieser menschlichen Dimension sind nur Illusionen.
Wegen innerer Probleme können wir manchmal nur die Mängel der anderen sehen und denken, dass wir es viel besser machen. Wenn andere nur ein wenig auf unsere Eigensinne hinweisen, tun wir alles, um uns zu verteidigen oder wir ”tolerieren” es nur widerwillig. Das ist definitiv nicht der richtige Zustand eines Kultivierenden. Wenn wir zu höheren Ebenen aufsteigen wollen, müssen wir das schlechte Herz loslassen. Wenn an solchen Dingen gerührt wird, werden sich die Eigensinne natürlich wehren, um zu verhindern, beseitigt zu werden.
Aus einer anderen Perspektive gesehen, wenn wir anderen Vorschläge machen oder auf ihre Probleme hinweisen, warum möchten sie manchmal nicht zuhören? Eigentlich sind wir auch dafür verantwortlich. Ich denke, bevor wir an andere Ansprüche stellen, sollten wir nachschauen, ob wir selbst diesen Ansprüchen gerecht werden. Wir dürfen nicht daran festhalten, zu beschuldigen, zu beschweren oder anzugeben. Wir müssen die Dinge den anderen mit Freundlichkeit sagen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass manche so temperamentvoll reden, als hätten sie Schießpulver gegessen. Aber wenn ich mich selbst betrachte, merke ich, dass ich selbst zur Stimmung des Gespräches beigetragen habe. Jedes Wort, dass wir sagen und jede Tat, die wir ausführen, kann einen Effekt auf unsere direkte Umgebung haben. Der Mangel an Harmonie und Frieden in unserer äußeren Umgebung ist eine wahrhaftige Manifestation unseres Mangels an Aufrichtigkeit in unserem Benehmen.
Lehrer Li machte folgende Bemerkung über Barmherzigkeit in seiner Fa Erklärung in Washington DC 2003: „Es ist etwas was für immer existiert und es ändert sich nicht mit dem Verstreichen der Zeit oder den Änderungen der Umstände.“ Unsere Barmherzigkeit mit jenen Wesen schließt ebenfalls unsere Barmherzigkeit gegenüber anderen ein. Wenn wir über Probleme mit echter Barmherzigkeit sprechen, denke ich, wird es niemand von uns ablehnen.
Bei unserer Arbeit haben wir Missverständnisse bemerkt. Manchmal neigen wir Chinesen dazu, sehr laut und geräuschvoll zu sein, wenn wir sprechen und westliche Praktizierende denken wir streiten. Lehrer Li charakterisierte uns so: „… voll von großen Sehnsüchten bei der Betrachtung kleiner Details“. Was immer Dafa Schüler tun, andere sollen sich nicht wegen unseres Benehmens unwohl fühlen. Manchmal, selbst wenn wir meinen, dass wir nicht streiten, haben unsere Herzen bereits Frieden und Harmonie verloren. Wir merken es vielleicht nicht bei uns selbst und denken vielleicht sogar, dass die Anderen überempfindlich sind. Auf diese Weise betrachtet, haben wir, wenn wir es ablehnen, nach innen zu schauen, es nicht geschafft, wirklich tief in uns nachzuforschen, obwohl wir Grund genug dazu gehabt hätten.
Die aufrichtigen Taten der Dafa Schüler sind Offenbarungen der Aufrichtigkeit unserer Gedanken. Und unsere aufrichtigen Gedanken erhalten wir durch das Fa Studium. Lehrer Li hat uns immer wieder aufgefordert, das Fa zu lernen und das Fa gut zu lernen. Das ist tatsächlich die Garantie für uns, unsere Dafa Arbeit gut zu machen. Wenn wir Probleme bei unserer Koordination und Zusammenarbeit haben, bedeutet das, dass wir unser Verständnis vom Fa verbessern müssen.
