Ein offener Brief an den französischen Präsidenten von schwedischen Falun Gong Praktizierenden

Stockholm, 7. Februar 2004

Ein offener Brief an
den Französischen Präsidenten Jacques Chirac
den Französischen Außenminister M. Dominique de Villepin
den Französischen Botschafter in Schweden M. Denis Delbourg

Wir sind schwedische Falun Gong Praktizierende. Wir möchten Ihre Aufmerksamkeit auf folgende ernste Angelegenheit lenken: Über 70 Falun Gong Praktizierende (Anmerkung: Diese Zahl ist nur eine subjektive Schätzung der einzelnen Praktizierenden, sie kann von Artikel zu Artikel variieren. Da die Praktizierenden aus der ganzen Welt angereist kamen, ist es schwer festzustellen, wie viele es nun wirklich waren) wurden während der kürzlichen chinesischen Neujahrsfeiern von der französischen Polizei auf den Champs Elysées in Paris festgenommen, aus den einzigen Gründen, gelbe Schals oder Kleidung zu tragen oder weil sie friedfertig Flyer zu der momentanen Verfolgung Falun Gongs in China verteilten. Unter ihnen befanden sich zwei schwedische Staatsangehörige.

Wir lieben Frankreich, da es ein Land ist, dass sich der Freiheit des Denkens und Agierens rühmt und nicht leichtfertig den Forderungen anderer nachgibt. Doch zeigt dieses Ereignis, dass die Integrität und die Selbstbestimmtheit der französischen Nation Kompromissen unterworfen wurde. Wir sind sehr betroffen, dass die französische Polizei, auf Anweisung ihrer Regierung und unter dem Druck der Chinesischen Führung eine aktive Rolle in der Verfolgung Falun Gongs eingenommen hat. Die französische Konstitution garantiert Versammlungsfreiheit und Freiheit des Glaubens und trotzdem wurden diese friedlichen Menschen ohne rechtliche Grundlage für die Aufrechterhaltung ihes Glaubens schikaniert und eindeutig diskriminiert.

Der ehemalige chinesische Staatspräsident, Jiang Zemin hat die ursprüngliche QiGong Praxis des Falun Gong 1999 in China verboten. Zu diesem Zeitpunkt praktizierten in etwa 100 Millionen Menschen Falun Gong. Somit ist dies die größte Verfolgung der Geschichte. Es wurden folgende Anweisungen gegeben: „Zerstört sie (Falun Gong Praktizierende) körperlich, finanziell und nehmt ihnen ihren guten Ruf“. Diese Order wurde hauptsächlich durch die „Büros 610“, eine gestapoartige Bürokratie, vollzogen. Die „Büros 610“ wurden durch Jiang Zemin initiiert und dienen dem einzigen Zweck „Falun Gong auszurotten“. Sie führten eine Reihe von Befehlen aus wie: „Zu Tode gefolterte Falun Gong Praktizierende sollten als Selbstmord aufgenommen werden“ und „dem Toten wird keine Identität verpasst, verbrennt sie vor Ort“.

Während der Verfolgung wurden Hunderte unrechtmäßigerweise eingesperrt, gefoltert und in Arbeitslager gebracht. Bis heute sind 870 Menschen im Gefängnis, in Arbeitslagern und auf Polizeirevieren durch Folterung umgekommen, aus dem einen Grund ihre Form der Kultivierung nicht aufzugeben, ihre Werte der Wahrheit, des Wohlwollens und der Toleranz, die die Grundlage der Lehre des Falun Gong bilden.

Es ist schmerzhaft zu sehen, dass dieses Vorkommnis in Paris die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden in China stärken könnte, durch die chinesische Führung benutzt werden könnte, diese Verfolgung zu verstärken. Wir sind sicher, dass diese Konsequenz nicht vom friedliebenden französischen Volk gewollt ist.

Im Angesicht dieser grauenvollen Verfolgung sind Falun Gong Praktizierende stets friedvoll geblieben. Wir hoffen, dass die zuständigen Personen, die die Festnahme der Falun Gong Praktizierenden zu verantworten haben, sich offen für diesen Fehler entschuldigen werden, nicht nur um unschuldige Leben in China zu retten, sondern auch um unsere grundlegenden Menschenrechte in Europa zu schützen und den guten Ruf Frankreichs zu wahren, einem Land, in dem die Menschenrechte geachtet werden.

Mit allem Respekt erwarten wir von Ihnen in diesem dringenden Fall eine Antwort.

Hochachtungsvoll

Falun Gong Praktizierende aus Schweden

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