Mit Gutherzigkeit den Hass und das Böse beenden

Ich heiße Jane Dai [auch Dai Zhizhen]. Meine Tochter Fadu ist jetzt drei Jahre alt. Wir sind australische Staatsbürger. Mein Mann, ein chinesischer Staatsbürger und ich heirateten vor ca. 8 Jahren und lebten zusammen in China. Wir waren glücklich und praktizierten zusammen Falun Gong. Wir lebten nach den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“, unser Leben war erfüllt und bedeutsam.

Im Juli 1999 hat der Chinesische Präsident Falun Gong in China verboten, da er die Beliebtheit dieser Praktik nicht tolerieren konnte und ebenso die Tatsache, dass Menschen verschiedene spirituelle Glauben haben. Er benutzte die staatliche Propagandamaschine, Falun Gong 24 Stunden am Tag zu diffamieren. Die Polizei in ganz China begann damit, Falun Gong Praktizierende zu verhaften, die sich weigerten ihren Glauben und das Praktizieren aufzugeben. Seitdem bedecken Terror und Lügen China. Eine große Anzahl an Falun Gong Praktizierenden wurde in Gefängnisse, Arbeitslager und Psychiatrische Anstalten gesperrt, wo sie gefoltert und getötet werden. Mein Mann war einer von ihnen.

Mein Mann ging nach Peking, um an die Chinesische Regierung zu appellieren und überreichte dort einen Brief, in dem stand, „Unsere gesamte Familie hat sehr vom Praktizieren von Falun Gong profitiert. Falun Gong ist gut!“ Er wurde sofort verhaftet. Später wurde er wieder verhaftet, gefoltert und schließlich 2001 im Alter von 34 Jahren umgebracht. Er wurde getötet, nur weil er sich weigerte mit Falun Gong aufzuhören. Im Januar 2001 war das letzte Mal, dass er verhaftet wurde und es war auch das letzte Mal, dass ich und meine Tochter ihn sahen. Da die chinesischen Behörden sich weigerten unser Visum zu verlängern, mussten wir China verlassen. Ich verlor absolut den Kontakt zu meinem Mann. Sechs Monate später las ich im Internet von seinem Tod, es wurde von meiner Schwägerin bezeugt. Ich war am Boden zerstört. Kurz nach dem Tod meines Mannes wurde mein Haar grau.

Ich wollte mit meiner Tochter nach China zurück, um die Asche meines Mannes zu holen. Jedoch wurde uns das Visum nach China einzureisen von der Chinesischen Botschaft verweigert. Mit meinem Baby im Arm reiste ich umher, um Hilfe zu finden. Ich sprach mit Abgeordneten und Menschenrechtsorganisationen. Acht Monate später bekam ich schließlich die Asche durch die Hilfe des Außenministeriums zurück.

Es tut mir immer noch jedes Mal im Herzen weh, wenn meine Tochter mich fragt, „Wo ist Papa? Ich will meinen Papa!“ Ich weiß nicht, was ich ihr sagen soll. Ich weiß nicht, wie ich ihr diese Verfolgung erklären soll oder verständlich machen soll, dass ihr Vater umgebracht wurde, weil er sich dafür entschied nach Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu richten und ein guter Mensch sein wollte. Ich weiß nicht, wie sich dieser ganze Terror auf ihr Leben auswirken wird. Wenn ich Fadu anschaue, dann kann ich nicht in Zurückgezogenheit und in Trauer verweilen, sondern will helfen, diese Verfolgung zu beenden, so dass keine Kinder mehr wie Fadu leiden müssen, weil ihre Familien auseinander gerissen werden.

Die immer noch andauernde Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden in China hat zahllose glückliche und harmonische Familien zerstört. Viele Kinder haben Mutter oder Vater verloren. Tausende und Abertausende Familien wie meine haben solch eine Tragödie durchlebt. In China leiden Tausende von Kinder wie meine Tochter. Viele sind unter Zwang von ihren Eltern getrennt; einigen wurden sogar ihr Recht auf Schule und eine normale Erziehung verweigert. Sie besitzen keine Menschenrechte, keine Stimme und haben keinen, den sie um Hilfe bitten können.

Ich bin in 37 Länder gereist. Ich habe in jedem Land so viele Menschen getroffen, die wegen meines Schicksals und dessen meiner Tochter berührt und entsetzt waren. Ihre Tränen zeigen mir ihr gutes Herz und dass sie sich nach einer friedlichen Welt für alle sehnen, gleich welch Glauben oder kulturellen Hintergrund man hat. Das hat mich inspiriert und ich werde auch weiterhin eintreten, die Verfolgung zu einem Ende zu bringen. Ich werde mit meiner Reise fortfahren, mich für den Frieden für alle einzusetzen, die Menschen zu guten Wünschen und Mitgefühl zu ermutigen und für Güte und Toleranz in der Welt zu appellieren.

Dankeschön.

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