Erfahrungsbericht von der Fa-Konferenz in Erbach 2003: Am Fa und Lehrer fest glauben

Ich bin Musiktherapeut von Beruf und wohne mit meinen zwei Kindern und meiner Frau in Norddeutschland. Durch das Üben von Falun Gong und die Auseinandersetzung mit der Lehre des Falun Gong machte ich im Laufe der letzten 4 Jahre zahlreiche Erfahrungen. In diesem Bericht möchte ich einige mit Ihnen teilen.

Wegen einer unheilbaren rheumatischen Erkrankung war ich auf der Suche nach alternativen Heilmethoden. Dabei stieß ich relativ früh auf solche Dinge wie Yoga, Qi-Gong, Tai-Tschi. Ich praktizierte diese Techniken sehr intensiv und fand auch relativ schnell heraus, dass diese Dinge nicht nur zur Heilung da waren, sondern dazu, damit der Mensch zu seiner wahren, ursprüglichen, göttlichen Natur zurückkehren kann. So betete ich damals fast täglich vor den Übungen zu Gott, um ihm zu sagen, dass ich nicht nur geheilt werden will, sondern dass er mich vor allen Dingen durch meine Übungspraxis zu meinem Ursprung zurückkehren lassen soll.

Als ich dann im Winter 1998/1999 das ‚Zhuan Falun‘ in die Hände gekriegt habe, wusste ich sofort, was es ist und glaubte auch an alles, was dort drin stand. Das, wonach ich gesucht habe, was ich nirgends vollständig überliefert finden konnte, stand nun vor mir. Damals stand neben dem Rauchen auch noch das riesengroße Hindernis vor mir: ‚Ich hatte Angst, dass ich meine Krankheit nicht loslassen kann und dass ich nur wegen Krankheitsheilung mich kulivieren wollte‘. Im Herbst 1999 entdeckte ich beim Lesen, dass man keine Bedingungen an die Kultivierung stellt. Geheilt oder nicht geheilt, Angst nur wegen der Heilung zu praktizieren, Angst wegen diesem oder jenem, man stellt keine Bedingungen an die Kultivierung. Ich hörte sofort das Rauchen auf, was ich bis dahin immer versucht hatte, es aber nie schaffen konnte und begann mich zu kultivieren: ich gab alle anderen Übungen auf, lernte die Falun Gong Übungen und las weiter das Buch.
Damals lebte ich in Heidelberg und entschloss mich neben meiner Übungspraxis zu Hause, auch mit anderen zusammen in einer Übungsgruppe zu üben, sowie ich es von den anderen Methoden gewohnt war. Als ich bei der Übungsgruppe merkte, dass sich einige mit der gerade begonnen Verfolgung in China beschäftigten, dachte ich, dass jeder eben andere Pässe zum Überwinden hat und eine andere Umgebung zum Kultivieren. Die chinesischen Praktizierenden werden verfolgt, das ist allen großen, orthodoxen Kultivierungsschulen in der Geschichte so gegangen, das ist eben die Kultivierung. So dachte ich damals. Ich fand, wir sollten uns im Westen ruhig kultivieren, nicht in die Politik einmischen und dass die anderen Praktizierenden aus Heidelberg solche Dinge wie die Verfolgung in China nicht in die Übungsgruppe reinbringen sollten. Später als Lehrer Li den Hintergrund dieser Verfolgung erklärte, wurde mir sofort alles klar. Ich schämte mich für mein gleichgültiges Verhalten zu Beginn der Verfolgung. Wenn andere über den Dafa schimpften, wenn im Radio die Lügen verbreitet wurden, blieb ich ruhig. Die Kultivierung des Dafa gab mir so viel, aber ich war nicht bereit dem Dafa etwas zu geben, ihn zu bewahren. Wollte ich nicht etwa Wahrhaftigkeit und Barmherzigkeit kultivieren? Ich begann sofort mit Aktivitäten die Lügen der chinesischen Regierung über Falun Gong offen zu legen.

Damals wurde ich noch sehr von der Angst angetrieben, mich nicht erfolgreich kultivieren zu können, ohne die Fa-Berichtigungsaktivitäten gut zu erledigen. Durch diese Angst hatte ich keine Klarheit, ich übernahm mich oft mit Aktivitäten, sodass ich am Ende nichts von den angefangenen Vorhaben vernüftig zu Ende bringen konnte. Ich scheiterte also oft, weil es zu viel war und nicht realisierbar war. Ich hatte ja noch Familie, meine Arbeit, die Übungen und das Lesen des Buches. Weil ich mit meinen Fa-Berichtigungsaktivitäten scheiterte, dachte ich widerum, dass ich es nicht schaffen kann mich in dieser besonderen Zeit zu kultivieren. Der Druck damals war sehr groß. Inzwischen kommt dieser Druck selten. Anstatt dessen, weiß ich, dass alles arrangiert ist. Diese Gewissheit ist nicht immer da, sie wird aber immer stärker, sodass die Angst und der Druck immer schwächer werden. Ich denke nicht weit in die Zukunft, ich tue für die Fa-Berichtigung die Dinge, die direkt vor mir sind. Ich versuche nicht alles zu tun, was vor mir ist. Ich suche mir eine Sache aus, sodass ich sie schaffen kann. Wenn die eine Sache erledigt ist, kommt schon die Nächste. Dann tue ich eben die Nächste. Wenn es manchmal sehr schwer wird, rufe ich mir ins Gedächnis, dass der Meister gesagt hat, dass die Kultivierung so arrangiert ist, dass es zu schaffen ist.

Im ‚Zhuan Falun‘ lehrt der Meister, dass es Dämonen gibt, die aus schicksalhaften Gründen einen von der Kultivierung abhalten wollen.
Einmal war es soweit, dass ich mit dem Zigaretten-Rauchen wieder anfing. Körperlich ging es mir zu dieser Zeit auch nicht gut und ich hatte wieder vermehrt mit Gelenkschmerzen zu tun. Durch das Praktizieren wird der Körper ständig gereinigt und ich verschmutzte ihn ständig mit dem Rauchen. Ich versuchte das Rauchen aufzugeben. Das gelang einmal kurz und danach fing ich wieder an. Jetzt war jedoch die Sucht so extrem, dass ich kapitulierte. Es schien so, als ob alles Negative in mir verstärkt wird und ich nicht dagegen ankomme. Weil ich den Pass nicht überwinden konnte, machte ich mich deswegen noch mehr fertig, dass ich kein echter Kultivierender bin. Dieser negative Gedanke wurde zu einem zusätzlichen, selbstgemachten Hindernis. Ich war eine Zeit lang ohne Hoffnung.
Doch dann sagte ich mir zum Schluss: ‘Auch wenn ich diesen Eigensinn nicht aufgeben kann, so werde ich weiter lesen, weiter üben und mich weiter in allen anderen Bereichen kultivieren. Ich will einfach nur ein wirklich barmherziger Mensch werden.‘

Mit dieser Geisteshaltung fuhr ich im Sommer 2001 mit meiner Familie in den Sommerurlaub nach Italien. Auf dem Weg nach Italien mit dem Auto platzte uns bei 160 Km/h ein Reifen und das Auto geriet ins Schleudern. Die Autobahn hatte drei Spuren und war voll. Nach wenigen Sekunden hatte ich das Auto nicht mehr unter Kontrolle. Wir prallten mehrmals gegen einen Lastwagen und drehten uns auf der Autobahn, bis wir unter den Anhänger des Lastwagens gerieten und so eine Weile das Auto mitgeschliffen wurde, bis es dann mit einer raketenartigen Geschwindigkeit rückwärts von der Autobahn rollte und plötzlich an der Autobahnleitplanke stehen blieb. Das Ganze muss wohl wenige Sekunden gedauert haben, mir kam es wie eine Ewigkeit vor. Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken. Während es passierte und ich merkte, dass ich keine Kontrolle mehr habe und dass es mit dem Tod enden kann, hatte ich folgende Gedanken: als erstes habe ich mein Leben und Tod losgelassen, ich hatte keine Angst, ich wusste, dass jede Sekunde von Gottheiten gesteuert wird. So wie es im ‚Zhuan Falun‘ steht, ist alles gesetzmäßig. Dieses Fa war mir sofort gegenwärtig. Als zweites hatte ich Angst um meine Frau und meinen Sohn, dass sie sterben oder extremes Leid erleiden, behindert werden oder dass einer stirbt und der andere deswegen leidet usw. Doch sofort hatte ich das Fa wieder im Gedächnis und mir war klar, dass jeder sein eigenes Schicksal hat. So habe ich die Angst um die beiden auch losgelassen. Ich blieb ruhig und wartete ab, was passieren wird. Das Auto blieb stehen. Es sah nicht mehr wie ein Auto aus und wir stiegen einer nach dem anderen aus dem Fenster raus. Niemand von uns hatte aber auch nur einen Kratzer gehabt. Man hatte uns zur Untersuchung ins Krankenhaus genommen, alle wunderten sich, was für ein Glück wir hatten. Obwohl ich zu der Zeit rauchte, an mir als Kultivierenden zweifelte und nach meinem damaligen Verständnis die Kriterien für einen Kultivierednen nicht erfüllte, hatte ich den Schutz des Fashen. Ich konnte es damals nicht verstehen. Ich weinte später unheimlich im Krankenhaus, weil mir plötzlich klar wurde, dass wir eigentlich normalerweise alle Tod gewesen wären und ich spürte plötzlich für einen kurzen Moment sehr stark die Verbindung zu der Kraft, die uns beschützt hat. Es war so unerträglich barmherzig. Mir war klar: ‘Ich bin bei der Kultivierung, deswegen lebe ich noch mit meiner Familie und zwar ohne jegliche Verletzungen.‘
Der erste mit Fa aufgeladene Gedanke während des Unfalls hat alles entschieden. Im ‚Zhuan Falun‘ steht: ‚Wir sagen Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken, der Unterschied in diesem einzigen Gedanken bringt auch unterschiedliche Folgen mit sich.‘
Später erkannte ich im Fa, dass wir dann in Schwierigkeiten und in lebensbedrohliche Situationen geraten, wenn wir zu große Lücken haben. Was uns rettet, ist der aufrichtige Gedanke, welche entstehen, wenn wir Fa lernen. Das ist das, was ich von Anfang an nie aufgab, egal was für eine Angst ich hatte oder ob ich diese oder jene Kriterien erreichte oder nicht erreichte oder ob ich Zeit oder Lust zu lesen hatte oder nicht. Ich trennte mich bis zum heutigen Tage nie vom Lesen der Bücher.
Neulich habe ich wieder eine Erfahrung gemacht, die ich gerne mit anderen Praktizierenden teilen möchte. Es war zur einer Zeit, in der ich viele Karma-Hindernisse hatte und alles sah so aus, als ob es nicht zu schaffen wäre. Ich war sehr verzweifelt. Jedoch betrachtete ich mich als einen Kultivierenden mit Schwierigkeiten während der Kultivierung. Eines Nacht wurde mein Körper plötzlich sehr, sehr schwer und ich spürte eine extreme Entspannung am ganzen Körper. Der Körper entfernte sich von mir bzw. ich von ihm. Ich sank immer tiefer, bis ich plötzlich das Gefühl hatte zu fliegen. Die Geschwindigkeit des Fliegens nahm immer mehr zu, so als ob ich irgendwohin immer tiefer und tiefer hinein sinken würde. Vor meinen Augen erschien ein sich drehender riesiger Falun. Es war so, als ob ich nachts im Dunkeln etwas sehe. Der Falun drehte sich und drehte sich und ich sah darin viele kleine leuchtende Faluns. Alles drehte sich und ich flog immer schneller. Irgendwann erreichte die Geschwindigkeit einen Punkt, der mir Angst machte und dann hörte alles auf. Ich sank in einen tiefen Schlaf.

Lehrer Li hat immer wieder bei verschiedenen Fa-Erklärungen erwähnt, dass bei der Kultivierung zuerst das Glauben kommt und dann das Sehen. Glauben bedeutet für mich, dass ich danach handle, was ich glaube. Gerade in den Tagen, in denen ich diesen Erfahrungsbericht geschrieben habe, war ich wieder mit vielen Konflikten und belastenden Situationen konfrontiert. Durch das Lesen des Fa ist mir zum Schluss aufgefallen, dass die Ursachen dieser Schwierigkeiten in mir selbst liegen und dass ich noch weit von den kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht) entfernt bin. Mein Verhalten im Alltag hat meinen Mitmenschen Schaden zugefügt, daher entstanden Konflikte. Ich begriff wieder, wie schon so oft während der Kultivierung, was ich an mir ändern muss. Dafür bin ich wirklich dankbar. In diesem Sinne wünsche ich allen Kultivierenden, dass sie standhaft in Gedanken und Taten bei dem Fa bleiben und sich so auf dem Weg ihrer Kultivierung bis zur Vollendung kultivieren können.

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