Ich begegnete der Meditationspraxis Falun Gong auf unerwartete Weise. Vor zwei Jahren, als ich gerade die Straßen von Mumbai entlang spazierte, stieß ich an einem Bücherstand auf dem Bürgersteig auf das Buch Falun Gong. Ich kaufte das Buch ohne einen einzigen Gedanken in meinem Kopf. Zu dieser Zeit war ich nicht auf der Suche nach irgendeinem neuen Weg, da ich schon andere spirituelle Praktiken ausübte. Anfangs konnte ich nicht verstehen, wovon das Buch handelte. Ohne es ernsthaft zu lesen, sah ich mir die Anweisungen zur ersten Übung, „Buddha streckt tausend Hände aus“, an. In dem Moment, als ich die Übungen machte, stellte ich zu meinem Erstaunen fest, dass es sich anfühlte, als wäre ich in einen anderen Raum befördert worden. Ich konnte nicht verstehen, wieso eine einfache Bewegung so kraftvoll sein konnte. Dann las ich das ganze Buch und begann mit den ersten zwei Übungen. Zu dieser Zeit konnte ich die außergewöhnliche Natur von Falun Dafa erkennen, und ich wollte alle anderen spirituellen Aktivitäten aufgeben. Ich kontaktierte den Assistenten im Mumbai-Zentrum, lernte die anderen Falun Gong-Übungen und erhielt das Buch Zhuan Falun. Das Buch zu lesen war so eine erhebende Erfahrung. Ich reinigte viele meiner innersten Zweifel und Unklarheiten über Spiritualität und Kultivierung. Viele verworrene Erfahrungen meines Lebens bekamen plötzlich einen Zusammenhang und eine Bedeutung. Ich konnte ohne Mühe Eigensinne aufgeben, die unvermeidliche emotionelle Bindungen von mir betreffen. Dennoch hatte ich Schwierigkeiten, die Ebene meiner Xinxing in schwierigen Zeiten aufrechtzuerhalten. Manchmal hatte ich beim Praktizieren Rückschläge. Ich spürte, dass der Einfluss meiner frühern spirituellen Interessen noch da war, und ich tat mich schwer, mich voll auf Falun Dafa einzulassen. Ich war in einem eigenartigen Zustand, ich gehörte keinem System mit Überzeugung an.
Aber eines nachts hatte ich einen Traum, dass ich bei einer Versammlung von Falun Dafa-Praktizierenden war. Als ich mich der Gruppe anschloss, teilten mir die Praktizierenden mit, dass sich der Meister im oberen Stockwerk aufhalten würde. Ich ging die Stiegen hinauf und sah den Meister sitzend, er war von Menschen umgeben. Ich entschied, mich ihm zu nähern, außerdem wollte ich einige Flugblätter aus meiner Tasche austeilen. Diese Blätter enthielten alle Einzelheiten der spirituellen Wege, die mich früher interessierten. Aber so sehr ich es auch versuchte, ich konnte dem Meister nicht näher kommen, solange ich die Flugblätter in der Hand hielt; je mehr ich es versuchte, umso weiter entfernte er sich.
Ich wachte mit einer überraschenden Klarheit in meinem Kopf auf. Ich konnte spüren, dass sich meine früheren Einflüsse aufgelöst hatten, und ich erlangte meine Entschlossenheit wieder, ein aufrichtiger Falun Dafa-Praktizierender zu sein. Früher war ich auf höhere Kräfte angewiesen, die alles für mich ohne eine vernünftige Aussicht taten. Egal welche Verbesserungen ich auch erzielte, sie waren oberflächlich und zeitweilig. Jetzt sehe ich, dass meine Natur vom Innersten her umgewandelt wird, und jeder kleine Schritt des Vorankommens ist sicher und stabil. Dennoch ist eine Kultivierungspraxis lang und mühsam. Was man an einem Tag gewonnen hat, könnte am nächsten Tag schon wieder verloren sein, wenn man nicht auf seine Xinxing achtet. Manchmal bekomme ich einen Einblick in die Unermesslichkeit unserer Aufgabe in der Kultivierung, was mich überwältigt. Aber ich werde den Weg eines Dafa-Praktizierenden weitergehen, weil ich weiß, dass meine Zukunft in den Händen von Falun Dafa liegt.
