Erinnerungen an Wang Mingduo

Anmerkung des Herausgebers: Herr Wang Mingduo, 44 Jahre alt, war ein Praktizierender aus Changzhou, Provinz Hebei und ein früherer Angestellter der Changzhou Construction Bank. Wang Mingduo, ein gesunder, kräftiger und gütiger Mann wurde innerhalb von 84 Tagen Haftzeit, von dem Polizisten Liu Kanghua und anderen, zu Tode gefoltert. Das Folgende wurde von einem Freund Wang Mingduos, einem Nicht-Praktizierenden, geschrieben, in Erinnerung an ihn.

Der Praktizierende Wang Mingduo aus der Stadt Changzhou, Provinz Hebei

Wie viele Male habe ich wohl meine Feder weggelegt, seit ich sie angefasst habe, bei dem Versuch etwas niederzuschreiben? Wie kann man mit Worten auf Papier, die einfache, aber große Seele von Wang Mingduo beschreiben? Einst versprühte seine Seele den Duft des Lebens, wie sanfte, kleine Blüten und Gras. Nun ist der milde Duft in meinem Herzen gefroren, voller Trauer und Entrüstung.

Ich kann meine Feder nicht ruhen lassen, weil Wang Mingduos Bildnis, mein Bruder, immerwährenden Arbeitens, ohne viele Worte zu machen, mein Herz berührt hat. Gleichgültig wie auslastend meine Arbeit war, wie verloren ich mich fühlte, wenn ich unbeschäftigt war, ich werde sein Bild nicht los. Je länger es ihn nicht mehr gibt, desto klarer und teurer ist mir sein Bild in Erinnerung.

Ich begegnete Wang Mingduo, als ich mit meinem Klassenkameraden einen Job ausübte. Er arbeitete immerzu, sprach jedoch wenig. Häufiger hörte er aufmerksam mir oder den Gesprächen anderer zu. Er war furchtlos und optimistisch, wenn er Mühsal oder Problemen gegenüberstand.

Ich war ein einfacher Mensch, der kein Dafa praktizierte, doch war ich sehr angetan von "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht". Woran ich immer dachte, war, wie kann ich mehr Geld bekommen. Wenn wir zusammen waren, erfüllte Bruder Wang Mingduo immer die ihm aufgetragenen Arbeiten, ohne sich um eigenen Verlust oder Gewinn zu kümmern. Einmal verletzte er sich einen Finger mit einer Zange, als er sich beeilte, seine Arbeit zu beenden. Verschmutztes Wasser, verunreinigte die Verletzung, doch er sagte nichts und arbeitete den ganzen Tag. Später betrachtete meine Frau die Wunde und versuchte sie zu behandeln, doch sie war schon verkrustet. Nach Feierabend wollte ihm meine Frau, da sie wusste, dass seine Familie nicht in der Lage war, Lebensmittel zu besorgen, etwas Kohl in das Gepäcknetz auf seinem Fahrrad geben, doch er bestand darauf, es nicht anzunehmen.

Im Sommer und Herbst pflanzten wir Blumen an. Einmal bemerkte ich, dass die Blumen etwas welk waren, so bat ich Mingduo, der Nachtschicht hatte, doch etwas Wasser auf die durstige Erde zu gießen, bevor ich losging. Als wir am Morgen zu Arbeiten anfingen, bemerkten wir, dass Mingduo die ganze Nacht nicht geschlafen, sondern die Blumen sorgfältig bewässert hatte, was uns eine Menge Arbeit ersparte. In den paar Monaten, in denen wir zusammen waren, hat er immer alle Arbeiten sorgfältig erledigt.

Meine Frau sagte: „Menschen, die Falun Gong praktizieren, sind so angenehm! Er ist so ein freundlicher Mensch!“

Als ich Mingduo das letzte Mal sah, hatte er einen Rückfall erlitten, nachdem er von den Behörden in der Haft gefoltert worden war. Vordem war er ein starker und gesunder junger Mann, doch nun sah er aus, wie ein gebrechlicher alter Mann. Von seinem früheren lebendigen Ausdruck, war nichts mehr zu erkennen, nur noch schnelle, kurze Hustenanfälle. Trotz alledem, etwas hatte sich nicht verändert, seine optimistische und tapfere Würde, die ihm im Blut lag. Er war selbstsicher und unerschütterlich.
Mingduo erzählte mir, dass die Verfolger über 10.000 Yuan von ihm erpresst hätten, als er im Jahre 2000 verhaftet wurde. Seine Frau war arbeitslos und sie hatten eine zehn Jahre alte Tochter. Dieses Mal, verhaftete ihn ein Mann namens Liu Kanhua illegal noch einmal, um ihn Repressionen auszusetzen und drohte ihm: „Diesmal werde ich Dich umbringen und Du wirst sterben, ohne zu wissen, wie das passierte.“

Ein Programm über Rechtsfälle im chinesischen Zentralfernsehen (CCTV) berichtete, dass ein Fahrer einen Hund angefahren hatte, was beim Hund zu einer Lähmung führte und der Eigentümer des Hundes verklagte den Fahrer zu einer hohen Entschädigung. Doch niemand spricht darüber, rechtliche Entschädigung zu verlangen, wenn gute Menschen wie Wang Mingduo ohne jedes Recht ermordet werden. Niemand wagte eine rechtliche Erklärung zu fordern. Die chinesische kommunistische Partei (KPC) behauptet, dass heutzutage in China „die beste Zeit für Menschenrechte“ sei, während über 100 Millionen Menschen ungesetzlich wegen ihres Glaubens und weil sie gute Menschen sein wollen, verfolgt werden. Mindestens dreitausend Menschen, wie Wang Mingduo, sind wegen der Verfolgung umgekommen und tausende sind noch unrechtmäßig in Gefängnissen, Zwangsarbeitslagern oder Haftzentren eingesperrt. Unrechtmäßig verurteilte Menschen können nicht ein einziges Gericht finden, welches wagt, ihre Fälle in China anzunehmen und kein Anwalt traut sich, ihnen seine Dienste anzubieten. Einige Anwälte, welche versucht haben, Gerechtigkeit für sie aufrechtzuerhalten, sind von der KPC mit allen schmutzigen Mitteln unterdrückt worden. Tatsachen sind stärker als Worte: Heutzutage sind in China, Menschenrechte niedriger, als die Rechte eines Hundes, Menschenleben sind weniger wert, als das Leben eines Hundes und die Rechte von guten Menschen sind noch weniger wert!

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