Erfahrungsbericht auf der Österreichischen Erfahrungsaustausch-Konferenz 2009

Eine relativ lange Zeit lang war ich in einem Gedanken gefangen. Eine Dirigentin des Shen Yun Orchesters fragte mich im Jahr 2008, ob ich nicht als Pipaspieler im Orchester mitwirken wolle. Dies war eine sehr „exotische“ Frage für mich, da ich mit Familie und Job hier in Österreich tief verwurzelt bin. Im Orchester spielen hieße für mich, generell in die USA zu gehen und meinen Lebensmittelpunkt zu verlagern. Manchmal war der Wunsch relativ stark dem nach zu gehen, dann auch wieder gar nicht vorhanden.

Auch stellten sich die Fragen für mich: Was ist überhaupt eine Pipa, wie sieht das Instrument aus? Schaffe ich es als Gitarrist hier professionell darauf umzusteigen? Zumindest war eine Sache im Rahmen des Möglichen – meine Frau konnte sich unter Umständen vorstellen, gemeinsam mit mir in die USA zu gehen. Die Zeit verging und ich war tatenlos. Eines Tages hörte ich, dass eine Mitpraktizierende nun den Schritt gemacht hat, im Orchester mitzumachen. Ich bewunderte ihre Entscheidung wirklich sehr, da auch sie Familie hat und diese voll hinter ihr stand, als sie alleine für sehr lange Zeit in die USA ging.

Für mich merkte ich in ermahnender Art und Weise, dass die Fa-Berichtigung auch ohne mich stattfindet, womit ich meine, dass wenn ich nur passiv zusehe und mich nicht für eine Sache bewusst entscheide, dann würde auch nichts passieren.

Einige Monate später folgte dann die Europatour von Shen Yun Divine Performing Art. Es ergab sich die Gelegenheit, dass ich nach der Tour wieder mit dieser Praktizierenden austauschen konnte. Nachdem mich bis zu diesem Tag diese Option, also nach New York zu gehen, nicht in Ruhe ließ, fragte ich sie direkt nach ihrer Meinung bzw. nach den Tendenzen des Orchesters. Nach diesem Gespräch hatte ich ganz andere Perspektiven. Im Orchester würden sie eher junge Musiker suchen, die keine Umstände mit Visa, Job und Familie haben. Dieser Fakt hat mich tatsächlich sehr geordnet.

Sie sagte ungefähr: „…Shen Yun ist nicht das einzige, wo Musiker gebraucht werden. Für die Hintergrundmusik von NTDTV (New Tang Dynasty Television) wird täglich sehr viel Musik gebraucht …“ Ich dankte ihr wirklich sehr für diesen Hinweis, denn sehr lange war ich von diesem einen Gedanken blockiert und habe andere Anforderungen gar nicht erkennen können, und nun ist mir mein Weg ein bisschen klarer geworden.

Komponist für NTDTV

Als ich mich das erste Mal hinsetzte und den Versuch startete, ein Stück zu schreiben, machte ich folgende Erfahrung: Sofort war eine einleitende Idee da, die ich unmittelbar mittels Computer aufzeichnete. Das Fortschreiten war dann in sehr ungewohnter Weise. Das Besondere daran war, dass ich nicht erst nachgrübeln musste, sondern ich hatte mehr oder weniger in Echtzeit Ideen für den Fortgang des Stücks. Sobald eine Idee im Kopf war, zeichnete ich wieder auf. In kürzester Zeit – wahrscheinlich innerhalb einer Stunde, hatte ich eine fertige Komposition. Ich merkte, dass ich wirklich für diese Aufgabe bestimmt war. Es ist eine Fähigkeit vom Meister, die er mir für meine Mission mitgegeben hat.

Als ich dann am nächsten Tag wieder in kürzester Zeit ein Stück schrieb, war die Idee da, jetzt jeden Tag ein Stück zu schreiben und das erste Album sollte „14-days“ heißen. Doch da war ich wohl ein bisschen zu euphorisch geworden. Ich konnte diesen Schnitt nicht halten. So hatte ich dann das Ziel, als ich an einem „Familiensonntag“ wenig Zeit hatte, mein Fa-Instrument – die Gitarre – in die Hand zu nehmen, alle Ideen, die mir jetzt in einer Stunde einfielen, auf meinem Handy aufzuzeichnen.

Ich war sehr erstaunt, dass es ganze fünf Stücke waren, die mir in der kurzen Zeit einfielen. Dies wiederholte sich eine Woche später in einer ähnlichen Situation. So hatte ich mich dann eines anderen Tages, wo ich mir aktiv vornahm, meine Ideen nun zu strukturieren, die Zeit genommen, um alles „brauchbare“ auf Computer aufzunehmen.

Für mich war es eine Erfahrung, die ich noch nie vorher gemacht hatte. Ich habe in nur wenigen Stunden – man kann es vielleicht mit einem einzigen Arbeitstag vergleichen – 10 Stücke geschrieben und so aufgenommen, dass ein Mitpraktizierender sogar dachte, dass dies schon das fertige Endprodukt sei.

Ich möchte diese Gabe ernsthaft schätzen und in Zukunft viel aktiver einsetzen. Der Umkehrschluss zeigt mir allerdings auch auf, dass in dieser Zeit wahrscheinlich sehr hohe Anforderungen an die Komponisten für NTDTV gestellt werden; mein Verständnis darüber ist, dass wenn solche Fähigkeiten auftreten, diese nicht ohne Grund kamen, sondern damit man großes vollbringen kann. Somit möchte ich nicht die wertvolle Zeit verschwenden, sondern versuchen, meinem Gelöbnis nachzukommen.

In diesem glücklichen Fall weiß ich bereits, dass es für meinen guten Fortschritt nicht mehr an eventueller mangelnden Technik oder Knowhow liegt, sondern an einer guten Zeiteinteilung. Zum Beispiel gäbe es noch ein paar Zeitressourcen, wenn ich später schlafen gehe und früher aufstehe. Das ist realisierbar, wenn mein Wunsch groß genug ist und ich dem Meister vertraue.

Das Musizieren als Dafateilchen besteht aus Zhen-Shan-Ren und ersetzt das menschliche Musikerherz, das nach Ruhm und Reichtum trachtet

Nach all den Jahren Erfahrung als Dafa praktizierender Musiker, habe ich jetzt mehr Klarheit, was meinen Job – das Musizieren – betrifft. Aus Sicht der normalen Menschen habe ich schon sehr viel erreicht, was man sich als aufstrebender Musiker so wünschen kann. Jedoch merke ich auch, dass diese Ziele, die es offensichtlich für viele Mitmusiker in der Gesellschaft gibt, für mich als Praktizierenden beinahe nichts bedeuten. Ich habe schon mit sehr namhaften Personen, bzw. auch auf sehr großen Bühnen gespielt und trotzdem ist es erst wirklich erfüllend, wenn man mit seiner Musik Menschen erretten kann.

Ich habe erfahren, dass mein Job als Profimusiker nur Mittel zum Zweck ist. Auch wenn ich lange Zeit nicht immer diesen einzigen Gedanken im Kopf hatte, geht es eigentlich nur um unsere Aufgabe, dem Meister bei dieser Mission zu helfen. Ich habe mich des öfteren vom „Farbtopf“ der gewöhnlichen Menschen einfärben lassen und komplett auf meine Ziele als Musiker des Dafa vergessen. Ich erkenne – ohne die „drei Dinge“ zu erledigen, ist auch in meinem Beruf alles nichts.

Die Musik von Falun Dafa-Praktizierenden beseitigt das Unwetter

Anlässlich des diesjährigen Falun Dafa Tages in Wien nahmen eine Mitpraktizierende und ich uns vor, dass wir in der Zeit, in der die Tian Guo Band die Parade abhält, auf dem Stephansplatz ein paar Lieder zum besten geben würden. Viele Praktizierende waren da – das Feld war groß und mächtig. Als die Parade begann, marschierten fast alle Praktizierenden mit und am Stephansplatz fielen schon ein paar Regentropfen.

Erst nach einer Weile erkannten wir, dass wir aus dieser „inhaltlosen“ Situation etwas machen müssen. Ein Mitpraktizierender nahm einen Flyer und las ihn durch das Mikrophon vor. Der Regen wurde immer stärker und als der Marsch schon weit weg war, war es für uns restlichen auf dem Stephansplatz ein eher trostloser Anblick.

Wir versuchten alles vor dem Regen unter das Zelt zu bekommen und gaben uns dem Wetterumschwung hin. Bis dann meine Mitpraktizierende das Mikrophon nahm und „Falun Dafa Hao“ zu singen begann. Das war so mächtig, dass sich die ganze Situation, einschließlich des Wetters, sofort ins Positive veränderte. Der Regen ließ nach und das war dann auch schon der Startschuss für unsere offizielle Darbietung.

Hieraus habe ich auch gelernt, dass man eben nicht auf irgendetwas warten, sondern entschieden und ohne nachzulassen voranschreiten soll.

Das Überwinden des Erotikpasses

In der Zeit der intensiven Vorbereitung der Gala 2009 hier in Österreich, war für mich bezüglich des Passes der Erotik eine gute Zeit. Ich konnte mich wirklich zusammenreißen und diese Gefühle komplett kontrollieren. An einem Tag konnte ich mich nicht kontrollieren und es entstand daraus ein Konflikt mit meiner Frau. Ihr Hinweis, ich solle mich besser kultivieren, half mir nicht und brachte mich in eine bittere gefühlsmäßige Situation. Ich fühlte mich als abgewiesener Mann in dieser Welt hoffnungslos und traurig.

Für einen Praktizierenden ist hier ein großer Pass zu überwinden, also eben genau der Unterschied zwischen einem gewöhnlichen Menschen und einem übernatürlichen Menschen, wie es im Zhuan Falun, Lektion 6, vom Meister geschrieben steht:

„Wir fangen bei der Kultivierung als gewöhnliche Menschen an, dieser Pass ist der erste Schritt, den wir gehen, und jeder wird ihm begegnen“ und aus der Audioaufnahme der Fa-Erklärung in Guangzhou sagt der Meister:

„Das ist der erste Schritt von einem gewöhnlichen Menschen zu einem übernatürlichen Menschen.“
Das hat mich während meiner bereits 10-jährigen Kultivierung immer beschäftigt und angeleitet, mein Handeln zu verbessern. Normalerweise macht man ja den ersten Schritt vor dem zweiten, aber in meiner Kultivierung war es mir bis zu diesem Tag, nach ca. 10 Jahren, möglich, diesen ersten Schritt zu machen.

Aus der vorgenannten Situation resultierend, habe ich mir das Zhuan Falun genommen und nicht mehr aufgehört zu lesen. Das führte zu einem nie dagewesenen Gedanken – ich will von mir selber her vollständig auf die Lust und Begierde verzichten. Auf einmal fühlte ich etwas unglaublich starkes, für mich nie dagewesenes – es war eine plötzliche Erhöhung und ich konnte die Prinzipien des Kosmos Zhen-Shan-Ren (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht) auf einer höheren Ebene als bisher, wahrnehmen.

Natürlich beflügelte mich das enorm und mein Wunsch, von jetzt an nur so zu leben, wurde extrem stark. Dieses Mal kam der Wunsch, darauf zu verzichten, wirklich aus meinem Innersten. Diese Zeit war wirklich ganz speziell. Ich musste aus Dankbarkeit und in Anbetracht der Würde des Dafa häufig weinen, wenn ich die Übungen machte, das Fa lernte oder die aufrichtigen Gedanken aussandte. Es war die erfüllteste Zeit in diesem Leben, die ich bislang erlebt habe.

Schon seit Beginn meiner Kultivierung war ich immer mit diesem Thema konfrontiert und ich wollte das innerlich immer leichter nehmen und probierte, mir schließlich selbst auch die Lust zu zügeln. Von nun an wollte ich das generell ablehnen, deshalb war auch alles so stark. Ich sah immer das symbolische, verschlossene Flasche vor mir, von dem ich einen großen Teil des Schmutzes ausleerte.

Auch sagte ich des öfteren zu Mitpraktizierenden im Austausch: Menschlich gesehen verzichtet man mit diesem Schritt beinahe auf soviel, als wenn man auf das eigene Leben verzichtet und als Kultivierender ist es lediglich ein weiterer Schritt – und wenn man es genau nimmt, ist es eigentlich erst der erste Schritt.

Mir war auch bewusst, dass ich eventuell irgendwann wieder mit der Sache der Begierde und Lust konfrontiert werde. Natürlich darf ich die Zügel nicht locker lassen, sonst würde es wieder zum Thema werden.

Im größeren Rahmen bedeutet der Verzicht darauf ja auch Verantwortung für alle, mit mir in Verbindung stehenden Lebewesen zu übernehmen. Von der Mission eines Dafa-Praktizierenden aus gesehen, kann man es immer erst gut machen, wenn man sich wahrhaftig nach dem Fa verhält.

Aus diesem Blickwinkel her betrachtet, bin ich dem Meister für diesen ernsthaften Hinweis und dieser unendlichen, spürbaren Barmherzigkeit während des Erkennens dieses Punktes dankbar. Diese Lektion ist für mich richtungsweisend und mein weiterer Fortgang ist mir nun sehr klar.

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