Bilanz Halbjahr 2022: Insgesamt 366 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Im ersten Halbjahr 2022 wurden insgesamt 366 Fälle bestätigt, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt wurden.

Falun Dafa, auch bekannt als Falun Gong, ist eine spirituelle Disziplin, die seit 1999 vom chinesischen kommunistischen Regime verfolgt wird. Seitdem wurden unzählige Anhänger verhaftet, inhaftiert, verurteilt und gefoltert, weil sie für ihren Glauben eintraten. Aufgrund der strengen Informationszensur in China können die Vorfälle jedoch nicht immer rechtzeitig gemeldet werden und es sind auch nicht alle Informationen leicht zugänglich.

Zu den neu bestätigten Fällen wurde einer im Jahr 2013 gemeldet, zwei im Jahr 2014, einer im Jahr 2016, einer im Jahr 2017, einer im Jahr 2018, einer im Jahr 2019, 12 im Jahr 2020, 145 im Jahr 2021 und 202 im Jahr 2022. Von den 202 bisher im Jahr 2022 verhängten Haftstrafen wurden 45 im Januar, 36 im Februar, 44 im März, 37 im April, 22 im Mai und 17 im Juni gemeldet.

Die 366 zu Unrecht verurteilten Praktizierenden stammen aus 26 Provinzen und Gemeinden. Die Provinz Shandong führte die Liste mit 54 Verurteilungen an, gefolgt von 44 in Liaoning, 30 in Peking, 30 in Guangdong und 24 in Hebei. Acht weitere Regionen meldeten zweistellige Fallzahlen, die übrigen 13 Regionen einstellige Fallzahlen. Die Betroffenen üben unterschiedliche Berufe aus, sie sind zum Beispiel Lehrer, Ärzte, Ingenieure und Buchhalter. Auch mehrere ehemalige Polizeibeamte wurden zur Zielscheibe, weil sie Falun-Dafa-Praktizierende sind.

Insgesamt 107 (29 %) der verurteilten Praktizierenden waren 60 Jahre oder älter; unter ihnen befanden sich 48, die über 60 und 47, die über 70 sowie 12, die über 80 Jahre alt waren. Der älteste verurteilte Praktizierende war 85 Jahre alt. Bei der Verurteilung einer 84-jährigen Frau erfand der Richter ihren Geburtsort und änderte ihr Alter auf 75 ab, wahrscheinlich um eine höhere Strafe zu rechtfertigen.

Die Haftstrafen der Praktizierenden reichen von sechs Monaten bis zu 13 Jahren, mit einem Durchschnitt von drei Jahren und zwei Monaten. Insgesamt wurden 129 Praktizierende zu Geldstrafen in der Höhe von 13.665.000 Yuan (rund 2.004.000 Euro) verurteilt, der Durchschnitt lag bei 10.676 Yuan (rund 1.565) Euro pro Person. Nachdem ein Gericht die Geldstrafe zwangsweise von den drei Bankkonten eines Praktizierenden eingezogen hatte, wurde der Praktizierende außerdem noch auf die schwarze Liste des Sozialkreditsystems gesetzt, was es ihm unmöglich machte, zu reisen oder sein Haus zu renovieren.

Vor ihren letzten Haftstrafen hatten einige Praktizierende bereits mehr als zehn Jahre hinter Gittern verbracht; unter ihnen ein 78-jähriger Mann, der nach 11,5 Jahren Internierung zu weiteren drei Jahren Haft verurteilt wurde; eine Frau, die nach 15 Jahren Gefängnis zu weiteren acht Jahren Haft verurteilt wurde, sowie ein Mann, der nach zehn Jahren zu weiteren sechs Jahren Haft verurteilt wurde.

Die zahlreichen inhaftierten Praktizierenden sind jedoch nicht die einzigen in ihren Familien, die unter der Verfolgung gelitten haben. Der oben erwähnte Praktizierende, der zu sechs Jahren verurteilt wurde, verlor seinen Vater infolge der Verfolgung. Manch andere Praktizierende haben ihre Ehemänner, Ehefrauen oder Eltern verloren, bevor sie selbst verurteilt wurden.

Mit der drakonischen Abriegelung und Unterdrückung seit Beginn der Pandemie sehen sich die Praktizierenden, die unermüdlich auf die Menschenrechtsverletzungen aufmerksam gemacht haben, für ihre mutigen Aktionen immer schärferen Repressalien ausgesetzt. Im Januar 2022, nur wenige Wochen vor den Olympischen Winterspielen, wurden elf Bewohnern in Peking hohen Strafen auferlegt, weil sie Fotos zur Stadt an ausländische Medien übermittelt hatten. Andere Praktizierende wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, nur weil sie Flugblätter verteilt oder mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatten.

Anhand des Jahresberichts 2022, den die Kommission der Vereinigten Staaten für internationale Religionsfreiheit (USCIRF) am 25. April 2022 veröffentlichte, wurde China erneut als „besonders besorgniserregendes Land“ eingestuft, da es „systematische, anhaltende und ungeheuerliche Verstöße gegen die Religionsfreiheit begeht“. Im Bericht wurde zudem festgehalten, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ihren Mitgliedern nicht nur verbietet, an irgendeinen Glauben zu glauben oder auszuüben, sondern gegenüber den Religionen in den letzten Jahren eine zunehmend feindselige Haltung einnimmt.

Es folgen Momentaufnahmen ausgewählter Verurteilungsfälle.

Schwere Strafen

Ein Einheimischer in Tianjin in Ningxia zu 13 Jahren Haft aufgrund des Praktizierens von Falun Dafa verurteilt

Chu Jidong, ein 47-jähriger Ortsansässiger aus Tianjin, wurde im Mai 2022 von einem Gericht der Stadt Yinchuan, in der Provinz Ningxia, wegen der Ausübung von Falun Dafa zu 13 Jahren Haft verurteilt.

Chu arbeitete in den letzten Jahren als Angestellter der China Petroleum and Natural Gas Pipeline Administration in der Stadt Qingyang in der Provinz Gansu. Während einer Nachtschicht im März 2021 entdeckte er einen Dieb und erlitt schwere Verletzungen, nachdem der Dieb ihn mit einem Ziegelstein auf den Kopf geschlagen hatte.

Auf dem Weg zurück nach Tianjin, um sich zu erholen, wurde er von der Flughafenpolizei der Stadt Yinchuan, Provinz Ningxia, angehalten, nachdem sie ein elektronisches Falun-Dafa-Buch in seinem Mobiltelefon gefunden hatten. Sie fand zudem in der Polizeidatenbank einen Eintrag über seine frühere Strafe im Arbeitslager wegen der Ausübung von Falun Dafa und nahm ihn daraufhin fest.

Die Polizei in Yinchuan weigerte sich, Chu freizulassen. Als er in der Haftanstalt in einen Hungerstreik trat, unterzogen sie ihn einer Zwangsernährung.

Da seine Frau nicht berufstätig ist und ihr Sohn noch die Grundschule besucht, stürzte seine lange Haftzeit die Familie in tiefe Verzweiflung.

Quelle: Minghui vollständiger Bericht

Chinesische Version


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