Erfahrungsbericht der Fa-Konferenz in Österreich 2005: Grundlegende Eigensinne beseitigen und mit den anderen gut als ein Körper kooperieren

Grüße an den Meister, Grüße an die Mitpraktizierenden,

Es ist eine große Ehre meine Erfahrungen mit euch auszutauschen. Ich hoffe, dass das euch ermutigen wird, eure grundlegenden Eigensinne loszuwerden, so dass wir alle gut als ein Körper miteinander kooperieren können und beständig voranzuschreiten. Bitte weist gutherzig darauf hin, wenn irgendetwas nicht angemessen sein sollte.

Wenn mich jemand fragt: „Von wo sind Sie?“, ist es für mich keine leichte Frage zu beantworten. Sage ich, dass ich von dort bin, wo ich im Moment lebe, wo ich die meiste Zeit meines Lebens bis jetzt lebte, oder wo ich geboren wurde? In meinen Gedanken denke ich „ich bin vom Universum“, aber diese Antwort kann ich nicht geben. Obwohl ich es manchmal halb scherzend sage, und während die andere Person lacht, fühle ich trotzdem, dass sie es verstanden hat. Manchmal werde ich auch gefragt: „Also wo ist ‚zu Hause‘ für dich? Wieder fühle ich mich ein bißchen unglücklich beim Beantworten dieser Frage. Auf der einen Seite hat sich meine menschliche Seite immer als ein Fremder gefühlt, nie irgendwo‚ ganz zu „Hause“; aber andererseits das Fa (Gebot) erhalten zu haben, lässt die Vorstellung ein Fremder zu sein, vollständig verschwinden und die Bedeutung von „zu Hause“ wird immens und unbeschreiblich. Das ist etwas, an was ich oft erinnert werde, wenn ich die Falun Gong Schriften lese, wie Lehrer Li sagt:

„Andere sagen: Ich komme in die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen so wie in ein Hotel, in dem ich mich nur ein paar Tage aufhalte, dann gehe ich schnell wieder weg. Manche hängen einfach sehr stark an diesem Ort und haben ihr eigenes Zuhause vergessen.“ (Li Hongzhi – Zhuan Falun, Lektion 9)

Wenn ich mein eigenes „wahres zu Hause“ vergessen habe, bin ich von der in meinen Gedanken gebildeten Vorstellung beeinflusst, welche wie ich glaube von meinem Hintergrund meines Lebens in verschiedenen Ländern, hergekommen ist; manchmal manifestieren sich verschiedene Eigensinne derartig: sich unpässlich fühlen, unglücklich sein, unsichtbar, scheu, mißtrauisch, kühl, arrogant zu sein, usw, aber vielleicht ist der heimtückischste Eigensinn, der zu denken, dass ich nicht das Recht hätte meine Herkunft bekannt zu machen. Wenn ich also das Fa lesen würde und verstehen würde, dass zahllose Lebewesen warten, dass sie von uns gerettet werden, hat dieser tief versteckte Eigensinn eine direkte Störung verursacht. Weil mein Glaube in das Fa begrenzt war, bin ich für eine Zeit lang stecken geblieben. Ich wusste, dass ich die drei Dinge nicht so gut machte, wie ich sie gerne getan hätte, aber egal wie sehr ich mir wünschte, eifrig zu sein, schaffte ich es immer noch nicht den Maßstab zu erreichen. Durch stilles Lernen des Fa und häufigem Lesen der Berichte von Praktizierenden auf Falun Gong Websiten, erkannte ich, dass ich mich im Grunde nicht als einen echten Dafa-Schüler in der Zeit der Fa-Berichtigung betrachtet habe. Unser Lehrer sagt:

„Als ein Dafa Schüler in der Zeit der Fa-Berichtigung ist die eigene Erlösung nicht das Ziel, die Errettung aller Lebewesen ist erst eurer größter Wunsch, mit dem ihr gekommen seid, die Verpflichtung und Mission, die die Geschichte euch während der Fa-Berichtigung anvertraut hat. Somit sind die zahlreichen Lebewesen auch das Ziel eurer Errettung. Die Dafa Schüler sollen sich der großartigen Verpflichtung, die euch die Geschichte in der Fa-Berichtigung anvertraut hat, nicht als unwürdig erweisen, noch weniger sollt ihr diesen Teil der Lebewesen enttäuschen. Ihr seid bereits ihre einzige Hoffnung, ob sie in die Zukunft eintreten können oder nicht.“ (Li Hongzhi 01.Sep. 2004 – Das Menschenherz loslassen, die weltlichen Menschen erretten)

Es war, als konnte ich die Wichtigkeit in den Worte des Lehrers nicht richtig erfassen. Es war als beobachtete ich die Dinge von „außen“, ich gab vor ein von außen „fremder“ Beobachter zu sein. Zum Beispiel, wenn die örtliche Gruppe von Praktizierenden diskutierte und Aktivitäten plante, dann distanzierte ich mich selbst und wartete, bis sie eine Entscheidung gefällt hatten und dann stimmte ich zu und folgte dem. Meine Ausrede war, dass ich nicht ganz verstanden hatte, was los sei, weil ich die Sprache nicht fließend verstehe konnte. Wenn ein anderer Praktizierender, der die lokale Sprache auch nicht gut beherrschte, ehrlich sein Feedback und Vorschläge machte, spürte ich Eifersucht und eine Stimme in mir sagte: „Wie kann er als Ausländer so selbstsicher sein?“! Einmal erkannte ich diesen schlimmen Gedanken und war imstande diesen zu beseitigen.

Die Tendenz, mich zu entfernen und zur gleichen Zeit anderen zu folgen, wurde sehr deutlich, als ich in meinen Geburtsort reiste, um dort das Fa zu verbreiten. Dieser Eigensinn hatte auch in meiner näheren Umgebung einen negativen Effekt. Es zeigte sich zum Beispiel durch meinen nicht praktizierenden Ehemann, der mich oft kritisierte, dass ich scheinbar anderer Praktizierender „Befehle“ befolgte. Er war nicht vollständig davon überzeugt, dass ich immer freiwillig an den Falun Gong Aktivitäten teilnahm.

Seitdem ich begann an verschiedenen Wahrheitserklärungs-Projekten teilzunehmen, hatte ich mir gewünscht Chile zu besuchen, meinen Geburtsort. Ich nahm an, dass ich gehen sollte, weil wenige Praktizierende Spanisch sprechen und zu der Zeit nur ein Praktizierender dort lebte, und weil das APEC-Treffen dort stattfinden sollte. Größtenteils wollte ich den lokalen Praktizierenden bei den Hong Fa Aktivitäten helfen, wie auch meine Verwandten besuchen und ihnen über Falun Dafa erzählen.

Als ich dort letzten August ankam, traf ich die lokale Praktizierende und ein andere Praktizierende aus Europa, welche bereits seit einigen Wochen dort war und hauptsächlich Medien kontaktierte. Während beide von diesen Praktizierenden es gewohnt waren Dinge alleine zu machen, kam ich mit der Erwartung an, ihnen bei irgendwelchen Projekten zu helfen, in denen sie bereits verwickelt waren. Als ich ankam, stellte sich zu meiner Überraschung heraus, dass sich die Dinge ziemlich anders darstellten.

Als ich die Praktizierenden anrief, um zu sehen was los war, schien bereits alles fertig in der Luft zu liegen. Als erstes besuchte ich die europäische Praktizierende, die Medienarbeit machte. Ich war beeindruckt von ihrer Effizienz. Sie hatte einen riesigen Koffer voll mit Wahrheitsaufklärungs-Material und fertig vorbereiteten Paketen usw. Außerdem, sofort nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken in der Früh, einem schnellem Frühstück und den Übungen, war sie schon wieder am Telefon und machte ein Treffen nach dem anderen aus. Ihr Zeitplan war fertig und es war kein Platz für mich, um mich daran zu beteiligen. Als ich dann die lokale Praktizierende anrief, war sie gerade sehr beschäftigt und ging ihrer normalen Gewohnheit nach. So fühlte ich mich etwas verwirrt und ganz daneben.

Einige Tage vergingen und ich verbrachte einige Zeit damit meine Verwandten zu besuchen und ihnen die Wahrheit zu erklären. Schließlich, als wir drei uns miteinander trafen, fragten mich beide Praktizierenden: „So, was hast du vor zu tun?“ Ich war ein bisschen erstaunt und wusste nicht, was ich sagen sollte. An diesem Punkt erkannte ich meine Tendenz mich nach anderen zu richten und meine Gewohnheit auf andere zu warten, bis sie die Entscheidung über Dafa Projekte und Aktivitäten trafen. Ich war tausende Kilometer gereist, um etwas Wichtiges für die Fa-Berichtigung zu machen, doch noch war ich komplett unvorbereitet. Ich verstand plötzlich, dass ich selber die Initiative ergreifen und entscheiden sollte, was ich zu tun habe. Zur gleichen Zeit erkannte ich, dass selbst wenn wir uns kaum kannten, wir alle drei Praktizierende sind und wir gut miteinander kooperieren sollten, besonders weil wir nur für ein paar Wochen zusammen sein sollten.

Es war ein Kultivierungsprozess für uns diesen Punkt zu erreichen. In der meisten Zeit schaffte ich es in eine angenehme Rolle dabei zu spielen, der europäischen Praktizierenden dabei zu ‚helfen‘ einige Radio Interviews ins Englische zu übersetzen. Während sie dankbar für meine Hilfe war, wies sie mich auch freundlich auf meine Mängel hin, einer davon war mein Mangel an Gefühl für Dringlichkeit, was ich in ihren Handlungen leicht erkennen konnte. Abwechselnd, war sie fähig dazu ihre eigenen Eigensinne zu erkennen und einige Xinxing Konflikte mit der lokalen Praktizierenden zu lösen. Ich war in der Mitte gefangen, schüchtern gab ich kaum Feedback, aber wartete einfach geduldig bis sich die Spannung beruhigte. Nun weiß ich, dass ich in diesem Moment selbstsüchtig war, gefangen mit mir selbst, meinem Eigensinn des Zurückweichens und Angst zu verletzen, anstatt aus Mitgefühl direkt die Mängel, welche ich in ihnen erkannte, aufzuzeigen.

Ich besuchte auch weiterhin noch mehr Verwandte von mir, die ich bereits Jahre nicht mehr gesehen habe. Als ich ihnen erklärte, was Falun Dafa ist und warum ich entschieden hatte Chile mitten im Winter zu besuchen und besonders nach dem Austausch mit den Praktizierenden, wurde mir allmählich klar, was ich zu tun hatte. Ich entschied die Regierungsleiter zu kontaktieren.

Mit Hilfe der europäischen Praktizierenden war ich in der Lage einige Informationspakete zusammenzustellen. Um Zeit zu sparen blieb ich bei ihr über Nacht und musste mir ein paar Sachen von ihr leihen. Das war ziemlich schwierig für mich, weil ich mich nicht aufdrängen wollte. Wieder hatte ich dieses Gefühl, dass ich kein Recht dazu meine Herkunft zu zeigen Abwechselnd zeigte sie offen ihren Ärger, dass sie nicht ganz alleine sein konnte, wie sie es gewohnt war und sprach dies auch aus. Selbstverständlich war alles perfekt arrangiert.

Am nächsten Tag verbrachte ich den ganzen Nachmittag damit Briefe auf Spanisch an die Regierungsleiter zu schreiben. Die lokale Praktizierende kam hinzu und half mir beim Korrigieren der Grammatik und gab mir Feedback. Ich legte wirklich mein Herz in jede Zeile, die ich schrieb. Ich fühlte solche Zufriedenheit und Frieden, als ich damit fertig war. Am nächsten Tag ging ich zum Palast des Präsidenten und zu anderen Regierungsgebäuden um die Pakete persönlich abzugeben. Ich erklärte jedem die Wahrheit, mit dem ich in Kontakt kam. Sie waren alle offen und empfänglich gegenüber dem, was ich ihnen erzählte und manche von ihnen schienen wirklich sehr dankbar zu sein. Andere waren neugierig, wollten wissen, was mich dazu motivierte, das zu tun. Wenn ich es ihnen erklärte, flossen meine Worte mühelos. Ich war nicht mehr länger gedankenverloren mit mir selbst beschäftigt, sondern nur mehr darauf konzentriert, was ein Dafa-Schüler in der Zeit der Fa-Berichtigung zu tun hatte. Obwohl ich manchmal nervös war, beruhigte ich mich schnell; im Allgemeinen fühlte ich mich, als ob unser Lehrer mich durch diesen Prozess trug.

Bevor ich Chile verließ, hatten wir drei noch Zeit zu reflektieren, wie wir vorwärts gekommen waren und wie wir es verbessern und besser machen könnten. Ich verstand wirklich, wie wir ein Körper sind, besonders wenn wir das Selbst los lassen können, mit anderen kooperieren können und unseren Weg aufrichtig gehen. Zurückblickend sehe ich, dass ich einen kleinen Schritt vorwärts gemacht habe.

Danke an den Lehrer Li, danke an die Mitpraktizierenden.

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